Viele Eltern und Kinder sind verunsichert und nehmen an diesem "Fest" nur teil, weil sie nicht ausgegrenzt werden wollen. "In den Schulen wie auch von privater Seite werden Halloween-Partys oder Bastelstunden angeboten. Muss ich die Kids davon abhalten, gibt es einen Kompromiss? Je mehr Verbote ich ausspreche, je interessanter wird alles, je grösser wird der Trotz. Meine Kids haben sehr viel Spass daran", schreibt ein besorgter Vater in einem Forum. Ein anderer Vater erzählt: "Mit Hexenessen und Geistertrunk wurde im Unterricht der 3. Klasse der Grundschule gefeiert. Halloween wird nicht nur behandelt, sondern spielerisch begangen. Das erklärte die Lehrerin meiner Frau. Im Vorfeld wurden wir Eltern nicht darüber informiert. Meine Frau wies im Gespräch die Lehrerin darauf hin, dass unser Sohn an der "Feier" nicht teilnimmt. Die Lehrerin erwiderte, dass das so im Lehrplan stehe. Ich sehe ein, dass im Unterricht Halloween behandelt werden kann. Wenn dieser Spuk aber behandelt wird, müssen auch die Gefahren benannt werden. Das scheint nicht der Fall zu sein. Gleichzeitig verwehre ich mich dagegen, dass Halloween spielerisch in der Schule gefeiert wird. Ich möchte dazu ermutigen, Alternativen zu schaffen. Eine Früchteparty oder ein Erntefest kann Kindern auch Freude bereiten." Wer Halloween mit Hinweis auf die Kommerzialisierung ablehnt, darf auch Ostern und Weihnachten nicht mehr feiern. Was kann man also dagegen einwenden, wenn Kinder gemeinsam Süssigkeiten einsammeln? Pädagogisch gesehen ist es völlig verfehlt, den Kindern diese Erpressung "Süsses, sonst gibt´s Saures!" freundlich mit Süssigkeiten zu belohnen. Der Spruch "Süsses oder Saures" ist auch sonst erzieherisch fragwürdig. Die Kinder lernen damit einen Grundsatz der modernen Gesellschaft: Wenn ich etwas haben will, muss ich es erzwingen. Zumindest an diesem Tag, ist es erlaubt, die Leute ein wenig zu erpressen. Mit Verboten ist es immer so eine Sache. Sich an ein Verbot zu halten, weil man die Strafe fürchtet, ist etwas anderes, als wenn die Einhaltung des Verbotes aus einer inneren Zustimmung erfolgt. Das ist nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen so. Wichtig wäre mit den Kindern zusammen die einzelnen Punkte durchgehen und ihnen erklären, weshalb die Teilnahme an diesem Fest nicht so gut ist. Anstatt den Kindern dies zu verbieten, oder ihnen zu erzählen, wie schlecht, schlimm, böse und gefährlich das ist, sollte man lieber mit ihnen gemeinsam über das Fest reden und einen sinnvollen Umgang damit einüben. Ein Kind wird weder durch die Lektüre von Harry Potter, noch durch Halloween zum Satanisten, aber verbotene Früchte schmecken eben besonders gut. Natürlich ist es schwierig, da einen Weg zu finden, damit sich Kinder nicht als Aussenseiter fühlen und denken, dass alles, was Spass macht, verboten ist. Hier wären die Kirchen gefragt, welche gleichwertige Alternativen den Kindern zu Helloween anbieten sollten. Damit würden sie den Eltern helfen. Die Pfarrerin Irene Ahrens-Cornely schreibt dazu: "Wir werden in diesem Jahr mit den vier fünften und vier sechsten Klassen der benachbarten Grundschule in unserer Kirche einen Reformationsgottesdienst feiern. Im Mittelpunkt wird ein kleines Anspiel stehen, das Halloween, die Ängste von Kindern unserer Zeit und die Ängste und Hoffnungen, welche Luther thematisierte. Lieber mehr Reformation und weniger Halloween!" Hier wären aber noch attraktivere Ideen gefragt. Wer an Hallowen teilnimmt, der muss sich auch bewusst sein, dass in unserer Gesellschaft immer mehr die Suche nach dem "Übernatürlichen" zunimmt. "Ich bin kein Spielverderber. Aber der dunkle Hintergrund der lichten Kürbisköpfe ist viel zu ernst, als dass ich darüber lachen könnte. Halloween ist nicht nur eine Mode unserer Event-Gesellschaft, nicht nur Geschäftemacherei zwischen Sommerangeboten und Weihnachtsware. Weil ich ein Freund von Spass und Lebensfreude bin, halte ich nichts von der Lust am okkulten Gruseln. Wir sollten lieber das Lob Gottes feiern, als alte Geisterriten auszugraben!", sagt der Journalist und TV-Moderator Peter Hahne.
Von Tür zu Tür mit welcher Botschaft?
Wie erklärt man Kindern seine Bedenken?
Alternativen?
Spielverderber?
Datum: 27.10.2006
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet.ch