Mantra-Meditation

"Die Wissenschaft von der Invokation (Herbeirufung der Geistmächte, Red.) wird das ersetzen, was wir heute Gebet und Gottesdienst nennen. Dann wird das Reich Gottes wirklich und wahrhaftig auf Erden wirksam tätig sein" (Alice Bailey anfangs dieses Jahrhunderts in "Die Wiederkunft Christi").

Geschichte der Transzendentalen Meditation

Die Bewegung "Transzendentale Meditation" (TM) wurde vom Inder Maharishi Mahesh Yogi gegründet. Dreizehn Jahre hat der um 1911 geborene Maharishi sich bei dem hinduistischen Lehrer Shri Guru Deva (Guru Dev) in den hinduistischen Glauben einführen lassen. Nach dem Tode von Guru Dev ist Maharishi sein spiritueller Nachfolger geworden. Von den Hindus mit dem Titel "Seine Heiligkeit" versehen, reiste er dann kreuz und quer durch Indien und verkündete seine Lehre, resp. die Lehre seines Meisters.

1958 gründete er die "Spiritual Regeneration Movement" (dt. Geistige Erneuerungsbewegung), um die Welt zu erneuern. Kurz darauf reiste er zum ersten Mal in die USA, um seine Lehren auszubreiten. Maharishis Botschaft war von Anfang an die Meditationstechnik der Transzendentalen Meditation. In den USA und bald darauf auch in Europa fand die Bewegung bald viele Anhänger. Ihr besonderes Interesse brachte die Bewegung der akademischen Jugend entgegen, die sich auch sehr zugänglich zeigte, da sie von der Konsum- und Wohlstandsgesellschaft bitter enttäuscht und geistlich ausgehungert war.

Zu diesem Zweck wurde die "Internationale Studentische Meditationsgesellschaft" gegründet, der es dann auch gelang, der TM vor allem in Amerika zum Durchbruch zu verhelfen. Unter dem Deckmantel einer nichtreligiösen reinen Wissenschaft, der sogenannten "Wissenschaft der kreativen Intelligenz", wurde sie auch an vielen Schulen offiziell gelehrt, bis in einem Gerichtsentscheid entschieden wurde, dass sie hinduistisch-religiösen Ursprungs sei.
Nach diesem Entscheid verlegte Maharishi sein Haupttätigkeitsgebiet von den USA nach Europa und gründete 1975 zu diesem Zweck in Seelisberg über dem Vierwaldstättersee die Weltzentrale der Bewegung.

Er versprach u.a. Umweltkatastrophen zu beseitigen und die Kriminalitätsrate im Kanton Uri zu senken, falls eine genügend grosse Anzahl Personen TM praktizierten. Nach kurzer Zeit meldete er schon den ersten Erfolg. Aus fast allen Teilen der Schweiz wurden schwere Sturmschäden gemeldet, nur der Kanton Uri sei verschont geblieben, "wegen der wachsenden Effekte des Maharishi-Effekts, denn mehr und mehr Menschen fangen in der Innerschweiz mit der Ausübung der Technik der TM an" ("Weltregierung aktuell" Dez. 79).

Wie wir alle wissen, wurde jedoch gerade der Kanton Uri in den darauffolgenden Jahren von Umweltkatastrophen nicht verschont. Das mag mit ein Grund gewesen sein, dass Maharishi seine Hauptaktivitäten in der letzten Zeit wieder in die USA verlegte. Doch eines Tages musste er dennoch verlauten lassen, dass das amerikanische Modellprojekt im Staate Washington gescheitert sei.

Nach 10 Jahren kollektiver Meditation mit dem Ziel, die Kriminalitätsrate zu senken, hat Maharishi Mahesh Yogi seinen Jüngern befohlen aufzugeben und "sich zu einem Ort mit einer reinen Atmosphäre zu begeben." Viele seiner US-Anhänger gedenken nun, nach Fairfield/Iowa umzuziehen, wo sich das nationale Büro der Organisation und die Internationale Maharishi-Universität befinden. Weltweit hat die Bewegungen mehr als 1 Mio. Anhänger und zahlreiche Ausbildungsstätten. Sie ist damit die grösste unter den Dutzenden von neuhinduistischen Bewegungen, die in den letzten drei Jahrzehnten im Westen Anhänger suchten.

Ziele. der Transzendentalen Meditation

1973 wandte sich Maharishi mit einem umfassenden Weltplan an die Regierungen aller Länder, damit sie, der Gründung einer weltweiten "Vereinigung der Erkenntnis und des Wissens" zustimmen sollten.

Die zu gründende Vereinigung sollte den Zweck haben, mit den uralten Problemen der Menschheit endgültig fertig zu werden, indem durch die Übung der TM die im Individuum angelegten Fähigkeiten zu voller Entfaltung gebracht würden. In seinem Buch "Die Wissenschaft vom Sein..." erklärt er dies folgendermassen: "Die Übung der TM entfaltet das volle Potential des Göttlichen im Menschen und erhebt menschliches Bewusstsein auf die Ebene des Gottesbewusstseins." (a.a.O. S.100.)

Durch das Ausüben der TM sollte die geistliche und physische Leistungsfähigkeit gesteigert werden und negative Tendenzen wie Krankheit, Verbrechen, Alkoholismus sowie andere negative Gewohnheiten verschwinden. Harmonie und Glück würden bald überhandnehmen, und die Menschheit würde sich geistig und geistlich vervolkommnen, und zwar noch in dieser Generation.

Am 12. Januar 1975 war es dann soweit. Maharishi gründete die Weltregierung des Zeitalters der Erleuchtung, "um die Ebene des Weltbewusstseins zu heben, eine ideale Gesellschaft zu begründen und jeder Nation Unbesiegbarkeit zu verleihen. Die Gesellschaft wird bald von Harmonie und Glück gekennzeichnet sein. Durch die Wissenschaft der Kreativen Intelligenz wird die Erziehung ideal sein und voll entwickelte Bürger heranbilden. Durch das Programm der Transzendentalen Meditation wird Gesundheit vollkommen sein" ("Weltregierung aktuell" Dez. 78).

Meditation mittels eines Mantra

Die besondere Anziehung, die die TM ausübt, ist vor allem dadurch zu erklären, dass man dieses vielfältige Glück durch ein relativ kleines Engagement erreicht. Morgens und abends soll man ruhig während je 20 Minuten dasitzen und eine bestimmte Wortsilbe (Mantra) gedanklich ständig wiederholen. Gemäss der TM-Lehre soll die stille Wiederholung dieses Wortes psychische Vibrationen hervorrufen, welche wiederum auf die geistigen und körperlichen Fähigkeiten einen positiven Einfluss ausüben soll. Maharishi erklärt diesen Vorgang folgendermassen in seinem Buch "Meditations of Maharishi Mahesh Yogi", S.17.:

"Wir tun hier etwas gemäss den althinduistischen, Vedischen Riten, insbesondere durch das Chanten (regelmässiges Wiederholen des Mantra. Red.) rufen wir eine Wirkung in einer anderen Welt hervor und erwecken die Aufmerksamkeit jener höheren Wesen oder Götter, die sich dort befinden. Das ganze Wissen der Mantras oder der Vedischen Hymnen soll zur Beziehung und Verständigung des Menschen mit diesen höheren Wesen dienen." Diese Silben (Mantras) sind tatsächlich Bezeichnungen von hinduistischen Gottheiten.

Dies wird aber den Meditierenden wohlweislich verschwiegen, und dabei bewusst der Eindruck erweckt, als handle es sich bei der TM um einen reine Wissenschaft, die nichts mit Religion zu tun hätte. Der Anspruch, keine Religion, sondern eine Wissenschaft zu sein, öffnete in den USA vorerst die Türen zu Schule, Politik, Geschäftswelt und Militär, bis offiziell erkannt wurde, dass es sich bei TM um eine hinduistische Religionsübung handelt.

Dass der TM tatsächlich der Hinduismus zugrunde liegt, wird vor allem bei der Initiationszeremonie deutlich, die alle zukünftig Meditierenden durchlaufen müssen. Vor dem Altar mit dem Bild des verstorbenen Guru Dev muss der Kandidat niederknien, während der Lehrer eine Lobeshymne auf die ganze Reihe der verstorbenen Hindumeister und Gottheiten, die die Mantras überliefert haben, singt. Dann bekommt der Kandidat sein Mantra, das er zu repetieren hat, bis er es richtig ausspricht. Weil sich alles in Sanskrit abspielt, weiss der zukünftig Meditierende nichts über die religiösen Natur der Zeremonie, an der er teilnimmt.

Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein

In den letzten zwei Jahrzehnten ist im Westen eine unüberschaubar grosse Zahl hinduistisch und zum Teil buddhistisch geprägter Kulte entstanden. Meistens beruft sich der Yogi, Swami oder Guru, was alles auf deutsch etwa Lehrmeister bedeutet, der die Lehre in den Westen gebracht hat, darauf, das letzte Glied in einer Traditionslinie von Gurus zu sein, die die wahre Methode zur Erreichung göttlicher Erkenntnis und Erleuchtung überliefert hätten.

Eine Bewegung, die viel Aufsehen erregt hat, aber doch an Einfluss die TM bei weitem nicht erreicht, ist die sogenannte "Hare Krishna-Bewegung", resp. wie sie sich selbst nennt, die "Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein". Die "Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein" wurde 1965 in den USA durch den Inder Swami Praphupada gegründet. Die kahlgeschorenen Jünger, die einem asketischen Lebensstil frönen, müssen das aus den drei Götternamen Hare, Krishna und Rama bestehende Mantra täglich mindestens 1728 mal chanten (singen).

Sie wollen dadurch die weltlichen Begierden besiegen und ihre Gedanken komplett auf Krishna ausrichten, um die "Göttliche Erleuchtung" zu erleben. Die Anhänger betrachten den verstorbenen Praphupada als Inkarnation von Krishna. Da die "Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein" der westlichen Instant- und Wohlfühlgesellschaft weniger angepasst wurde als TM und ihren Jüngern mehr abverlangt, hat sie nicht so viele Anhänger gefunden wie die Transzendentale Meditation.

Beurteilung aus christlicher Sicht

Die grösste Gefahr für Praktizierende der Mantra-Meditation besteht in der Möglichkeit, unter mehr oder weniger starken dämonischen Einfluss zu kommen. Eine Tatsache, die wenigen bewusst ist, ist, dass sich hinter den Bezeichnungen der Hindu-Gottheiten vielfach Dämonen verstecken. Jeglicher Kontakt mit diesen von Gott abgefallenen Engeln wird von der Bibel strengstens verboten und als Zaubereisünde bezeichnet.

(Vgl. 5.Mose 18.11; 2.Mose 20,3ff; 3.Mose 19,26). Dieser Kontakt kann zu Belastungen und tieferen Bindungen führen. Die besondere Gefahr bei der TM sowie ähnlichen hinduistischen Praktiken besteht in der Verbindung von einer geistigen Leere und Passivität und dem aktiven Wiederholen des Mantra mit dem ausdrücklichen Zweck, ich zitiere Maharishi selbst: "Die Aufmerksamkeit von höheren Wesen und Gottheiten zu wecken.

" Indem jedoch im Glauben die Macht von Jesus, dem Herr aller Herren und dem Sieger über alle Mächte der Finsternis, angerufen wird, werden diese sogenannten okkulten (verborgenen) dämonischen Abhängigkeiten gelöst. Vielfach zeigen sich solche Bindungen erst, wenn ein Mensch sein Leben ganz Jesus übergeben will. Hier gilt: "So euch nun der Sohn (Gottes) frei macht, so seid ihr ganz frei" (Johannes 8,36).

Der Friede und die Erfüllung und tiefe Freude, die uns durch den Glauben an Jesus gegeben werden, sind von einer viel tieferen Qualität und dauern erst noch über den Tod hinaus an. Jesus sagt: "Der Dieb kommt nur zum Stehlen, Töten und Zerstören. Ich aber bin gekommen, damit meine Schafe das Leben haben, Leben im Überfluss" (Johannes 10,10).

Datum: 29.03.2002
Autor: Hanspeter Nüesch
Quelle: Christliches Zeugnis

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