Jana Monroe

Gespräche mit Serienkillern

Jana Monroe war die erste weibliche Agentin beim FBI
Jana Monroe war die erste weibliche Agentin bei der «FBI Behavioral Sciences Unit» in Quantico. Nach zahlreichen Verhören von Mördern begann die Angst an ihr zu nagen. Innere Beruhigung fand sie durch Gottes Hilfe.

30 Jahre lang arbeitete Jana Monroe in der Strafverfolgung, zunächst als Bewährungshelferin, dann für eine örtliche Polizeibehörde und zuletzt – den Löwenanteil ihrer Justizlaufbahn – 22 Jahre beim FBI. Ihre Erlebnisse inspirierten die Macher des Films «Das Schweigen der Lämmer» und sie coachte Jodie Foster für deren Rolle als FBI-Agentin Clarice Starling.

«Ich wusste schon im Alter von 13 Jahren, was ich beruflich einmal tun wollte», blickt Jana Monroe zurück. «Dies aus zwei Motiven: Erstens aus Liebe zum Land und der Tatsache, dass wir eine Nation sind, die Gesetze und Freiheit kennt. Ich wollte daran beteiligt sein, dieses Gleichgewicht der Gerechtigkeit zu schützen. Und zweitens kann ich Menschen nicht ausstehen, die andere Menschen ausnutzen und die auf den Schwachen herumhacken.»

Eine Arbeit in der Strafverfolgung war für sie der richtige Weg. «Ich bin sehr glücklich darüber, dass Gott mir das aufs Herz gelegt hat.»

Den Klappstuhl mitgenommen

Als Ermittlerin sammelte sie in Tampa, im US-Bundesstaat Florida, jede Art von forensischen Beweisen. «Ich arbeitete bei den Ermittlungen von Mordfällen mit. Deshalb wollte ich wissen, was zu diesem abscheulichen und bizarren Verhalten von Serienmördern führte.» Das Ziel war, in gewisser Weise helfen zu können.

Frauen galten in den 1990er-Jahren in der Strafverfolgung und anderen männlich dominierten Berufen als Bürger zweiter Klasse. «Es gab also keinen Platz am Tisch für mich. Aber wenn es keinen Platz am Tisch gibt, bringt man einen Klappstuhl mit. Ich bewies eine starke Arbeitsmoral, schob Überstunden, meldete mich freiwillig … und je mehr mein Arbeitsportfolio wuchs, desto mehr wurde ich akzeptiert.»

Face-to-face mit Serienmördern

In der Abteilung für Verhaltenswissenschaft interviewte sie gezielt Serienmörder. «Wir versuchten herauszufinden, ob sie verstehen, warum sie taten, was sie taten.» Dazu gehörten standardisierte Fragen. Der Ton und das Benehmen der Verurteilten passten in keiner Weise zur abscheulichen Natur ihrer Verbrechen.

Jana Monroe entwickelte eine klinische Distanz zu den Interviewten. «Ähnlich wie ein Arzt, der Patienten eine schlechte Nachrichte überbringen muss. Ich musste mich loslösen und die Informationen einfach akzeptieren. Meine Kollegen und ich mussten uns anstrengen, die Antworten analytisch zu nutzen und nicht zu werten.»

Furcht sickert ins Weltbild ein

«Viele Fälle drehten sich darum, dass Frauen mit Messern getötet wurden. Wir bezeichneten sie als Gelegenheitswaffen», erinnert sich Jana Monroe. Wenn Täter in ein Haus einbrachen, nutzten sie manchmal Messer, die dort bereits vorhanden waren.

«Deshalb begann ich bei uns zu Hause, unsere Messer im Trockner zu verstecken», blickt Monroe zurück «Für mich machte das absolut Sinn, es war mir vollkommen logisch. Doch mein Mann Dale sah das überhaupt nicht so.»

Im Gebet fand Jana schliesslich «überwältigende Ruhe».

Angst weicht Glauben

Den Tag beginnt Jana Monroe mit einer Andacht und Gebet. «Es ist erstaunlich, wie das den Ton für den Tag angibt. So konnte ich anfangen, das Gute in anderen Menschen zu sehen. Es war ein Prozess, der nicht über Nacht geschah.»

Das veränderte sie völlig. «Als ich mit dem Herrn sprach und mein Herz und meinen Verstand öffnete, fand ich innere Beruhigung. Natürlich kann das Böse immer von Zeit zu Zeit noch überwältigend wirken. Aber ich vertraue darauf, dass der Herr mir den Ausweg zeigt und mir einen anderen Weg weist. Von Gott wurde ich noch nie enttäuscht.»

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Datum: 03.04.2024
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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