Soundtrack meines Lebens

The First Cut is the Deepest

Der 23. Dezember
Oft vermögen Lieder unsere Herzen ganz tief zu berühren. Livenet-Redaktor Markus Richner-Mai wurde dabei von einem uralten Lied überrascht, welches ihn seit ein paar Jahren begleitet.

Ein altes Lied – Cat Stevens schrieb «The First Cut is the Deepest» im Jahr 1967, bekannt wurde es einige Jahre später noch einmal durch die Version von Rod Stewart und dann 2003 durch Sheryl Crow. Vor einigen Jahren blieb der Song in meinen Ohren hängen und begleitete mich seither durch die Interpretation verschiedener Musiker.

Ein Song über Herzschmerz

Eigentlich ist «The First Cut is the Deepest» ein Song über Herzschmerz, Verletztwerden und Weitermachen. Im Leben gibt es aber viele unterschiedliche – kleine und grosse – Enttäuschungen und schmerzvolle Erfahrungen, welche entmutigen und dazu führen können, die Flinte ins Korn zu werfen. Für mich nimmt «The First Cut is the Deepest» diesen Schmerz auf und geht trotzdem weiter; er drückt Schmerz und gleichzeitig Hoffnung aus und dies verpackt in einer schönen Melodie.

Ein Song gegen Entmutigung

Ich weiss nicht, wie oft mir dieser Song in den vergangenen Jahren plötzlich in den inneren Ohren klang. Ja, er ist ein Ohrwurm und ich höre ihn einfach gerne. Für mich drückt er aber auch aus, dass sich ein Vorwärtsgehen lohnt. «Der erste Schnitt ist der tiefste», dann wird es leichter. Der Schmerz negativer Erfahrungen lässt nach, mein Leben geht weiter – und dies soll nicht mit weniger Leidenschaft und Lebensfreude geschehen als zuvor.

Und dann gibt es im Song noch die Textzeile, welche ich leicht zu einem Gebet formen kann: «I still want you by my side, just to help me dry the tears that I’ve cried» (deutsch: «Noch immer will ich dich an meiner Seite haben, einfach um mir zu helfen, meine Tränen, die ich geweint habe, zu trocknen»). Wie oft habe ich diesen Trost von Gott erfahren, wie oft erlebt, wie er – bildlich gesprochen – meine Tränen getrocknet hat. Gerade dann, als der erste Schnitt tief ging. Doch es gilt aufzustehen und weiterzugehen, nicht zu warten, bis alles wieder so ist wie zuvor – denn dies wird niemals passieren. Auch wenn gewisse Verletzungen noch nicht vollständig verheilt sind oder Entmutigung noch immer plagt. Es ist gut zu wissen, dass es weiter geht.

Ein Gedanke darüber hinaus

Markus Richner-Mai

Im Song drückte Cat Stevens mit seinen Worten aus, dass er nach einer Verletzung versucht, erneut zu lieben. Da bin ich froh, dass dies für mich nicht nur ein Versuch aus meiner eigenen Kraft sein muss. Jesus zu kennen und immer wieder seine Liebe zu empfangen führt dazu, dass ich innerlich gesund werde und andere Menschen lieben kann – auch diejenigen, die mich enttäuscht oder verletzt haben.

Nach Enttäuschungen gibt es nicht immer ein Happy End. Eigentlich gibt es dieses selten – zumindest nicht unmittelbar auf die entsprechende Situation bezogen. Trotzdem: Gott hat immer einen Weg bereit. Und gerade dann, wenn eine Situation schmerzt, frustriert, überfordert oder entmutigt: Es ist gut, mich zu erinnern: «Der erste Schnitt ist der tiefste» – dann wird es (fast immer) besser!

Hören Sie sich hier «The First Cut is the Deepest» an:

Zur Serie:
Dossier: Adventskalender 2024

Datum: 23.12.2024
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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