Wiedereröffnung

Notre-Dame erhebt sich aus der Asche

Blick auf die Kathedrale Notre-Dame
Die Kathedrale Notre-Dame, eines der bedeutendsten Symbole des französischen Kulturerbes und der Geschichte des christlichen Glaubens, steht nach fünfjähriger Restaurierung kurz vor ihrer Wiedereröffnung.

Der verheerende Brand am 15. April 2019 hatte weite Teile des Bauwerks zerstört – die Brandursache ist nach wie vor ungeklärt.

Der französische Präsident Emmanuel Macron, der sich damals öffentlich für den Wiederaufbau der Kathedrale innerhalb von fünf Jahren eingesetzt hatte, sagte kürzlich bei einem Besuch: «Ihr habt Asche in Kunst verwandelt.»

Das Feuer zerstörte damals den berühmten Vierungsturm, grosse Teile des hölzernen Dachstuhls sowie Teile der steinernen Bausubstanz und liess die Welt um eines ihrer bekanntesten Wahrzeichen trauern. Vor allem die Einsturzgefahr des Langhauses machte eine sofortige und umfassende Restaurierung notwendig.

846 Millionen Euro gesammelt

Am 7. Dezember wird Notre-Dame nach jahrelanger Arbeit ihre Pforten wieder für Gläubige und Besucher öffnen und ihren Platz als spirituelles und kulturelles Wahrzeichen zurückerobern.

Die Restaurierung wurde zu einem Symbol internationaler Solidarität: Mehr als 846 Millionen Euro wurden von 340'000 Spendern aus 150 Ländern aufgebracht. Diese Gelder ermöglichten die sorgfältige Rekonstruktion und den Erhalt der architektonischen Integrität der Kathedrale, die weiterhin als Zeugnis des visionären Geistes ihrer ursprünglichen Erbauer gilt.

Donald Trump reist an

Das Jahrhundertbauwerk fand unter aussergewöhnlichen Bedingungen statt. Laut Emmanuel Macron ging es darum, das beste französische Know-how zu vereinen. 2000 Menschen waren an der Restaurierung beteiligt. «Sie haben das Unmögliche möglich gemacht», so Macron.

Zur feierlichen Wiedereröffnung am 7. und 8. Dezember reist auch der designierte US-Präsident Donald Trump nach Paris – es ist seine erste Auslandsreise seit der Wahl. Laut «CNN» wurde er von Emmanuel Macron eingeladen.

In neuem Glanz

Für die Rekonstruktion des hölzernen Dachstuhls, genannt «la forêt» («Der Wald»), wurden mehr als '.200 Eichen gefällt, von denen einige über 230 Jahre alt waren. Diese Balken wurden sorgfältig bearbeitet und auf der Seine nach Paris transportiert – ganz nach dem Vorbild der mittelalterlichen Zimmerleute.

Im Inneren der Kathedrale ist die Verwandlung beeindruckend: Säulen und Wände wurden von Jahrhunderte altem Russ und Staub befreit und erstrahlen nun in einer seit Generationen nicht mehr gesehenen Helligkeit. Die berühmten Glasfenster, darunter die drei majestätischen Rosetten, wurden restauriert und lassen das Innere wieder in leuchtenden Farben erstrahlen.

Auch die Glocken der Kathedrale, darunter die beim Brand beschädigten, wurden restauriert. Anfang November erklangen die acht Glocken des Nordturms zum ersten Mal seit dem Brand.

Kleine Steine, grosse Besucher

Seit Sommer 2024 ist Notre-Dame auch als Legoset mit über 4'000 Bausteinen erhältlich. Ein Teil des Erlöses fliesst in den Restaurierungsfonds.

Während die Arbeiten am Vorplatz und den umliegenden Bereichen noch bis 2030 andauern werden, ist die Kathedrale selbst bereit, wieder als Ort des christlichen Glaubens, der Besinnung und Inspiration zu dienen. Nach der Restaurierung werden im kommenden Jahr 14 bis 15 Millionen Besucher erwartet.

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Datum: 06.12.2024
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Today

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