Diakonische Projekte in Medien

Seelsorgecafé gegen Einsamkeit

Seelsorgecafé gegen Einsamkeit
Diakonische Projekte werden überdurchschnittlich gut in den Medien aufgenommen. Zum Beispiel das «Offene Pfarrhaus» in Aarau oder das Café d’Bauhütte in Zug. Die Kirche öffnet sich gegen aussen – und das wird gesehen.

Im «Offenen Pfarrhaus» der Pfarrei Peter und Paul in Aarau gehen 1'200 Menschen ein und aus – Woche für Woche, Tendenz steigend. Es sind Seniorinnen, Schüler, Geflüchtete, Pfarrei-Mitarbeitende, Zeitungsleserinnen oder Spielplatz-Kletterer, Spaziergängerinnen oder Schärme-Suchende. Sie alle kommen einfach so, die Türen sind offen, schreibt die Aargauer Zeitung.

Oder sie kommen zum Dienstagskaffee, ins Café Contact von Netzwerk Asyl oder zum Freitagstreff, dem ehemaligen Ukrainetreff. Verschiedene Angebote, alle mit Café-Betrieb – und neu in einem gemeinsamen Rahmen: Anfang September eröffnet die Pfarrei das Café Paula. «Wir möchten unter diesem gemeinsamen Dach die verschiedenen Veranstaltungen vereinen», sagt Michelle Oberle, gemeinsam mit Heidi Emmenegger als Sozialarbeiterinnen der Pfarrei und dem Pfarreileiter Burghard Förster für das Projekt zuständig. «Unter dem neuen Namen soll nicht nur ein fixes Angebot entstehen, sondern auch die gesellschaftliche Durchmischung erhöht werden.»

Mitarbeit möglich und erwünscht

Von Anfang an für den Café-Betrieb geplant ist die Möglichkeit der Partizipation auf Freiwilligenbasis. «Wir möchten Menschen, denen es heute an einem geregelten Tagesablauf fehlt, eine Struktur bieten können», so Michelle Oberle. Ebenso ist angedacht, dass der Kirchliche Regionale Sozialdienst vor Ort administrative Unterstützung und – in der zweiten Phase – Sozialberatungen anbietet. Alles möglichst niederschwellig. Eingerichtet werden wird das Café in den Räumlichkeiten des Pfarrhauses, bei schönem Wetter werden Tische auch im Hof aufgestellt. Dafür haben rund 70 Kinder, Jugendliche und Leitungspersonen der beiden Jugendverbände Jubla Aarau und Pfadi St.Georg an einem Bautag zu Pinsel und Hammer gegriffen und verschiedene Möbel und Tafeln geschreinert. 

Begegnungsorte ohne Konsumationszwang fehlen

Es ist Auftrag und zugleich ein Anliegen der Kirche, für die Menschen da zu sein. Ein Café als ungezwungener Begegnungsort ist dafür ideal. Mitten in der Stadt Zug wird das Café d’Bauhütte für Begegnung und Beratung in einer ehemaligen Steinmetz-Bude von der katholischen Kirche der Stadt, der reformierten Kirche Kanton Zug und der CityKircheZug getragen.

Darüber haben schon die Online-Plattform Zentralplus, die Zuger Zeitung oder das Lokalfernsehen Tele1 berichtet. «Viele Gäste erzählen uns, dass vor allem Sonntage für sie schwierig sind, weil sie dann allein sind», erzählt Sandra Heine, Projektleiterin der gemütlichen Cafeteria. Deshalb haben die Verantwortlichen bei der Stadt die Bewilligung eingeholt, das Seelsorgecafé auch am Sonntag zu öffnen. Ziel des Projekts ist es, Menschen unabhängig von Religion, Herkunft und persönlichem Hintergrund einen Zugang zu Begegnung und seelsorgerlichem Gespräch zu ermöglichen.

Es fehlt an Begegnungsorten ohne Konsumationszwang, sagt Thomas Schmid, zuständiger Kirchenrat der katholischen Kirchgemeinde Zug. Seit der Eröffnung 2022 haben sich die Gästezahlen verdoppelt. Die Bedienung wird fast ausschliesslich von rund 40 Freiwilligen getragen. Das Engagement beträgt in der Regel vier Stunden pro Woche. Während den Öffnungszeiten steht regelmässig eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger für ein kostenloses Gespräch zur Verfügung.

Dieser Artikel erschien bei Dienstagsmail.

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Datum: 19.07.2024
Autor: Markus Baumgartner
Quelle: Dienstagsmail

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