«Ich wusste, was ich tat – aber nicht, wer ich war»
17 Jahre lang spielte Darryl Strawberry in der Major League Baseball (MLB). Zuvor war sein Leben ein harter Kampf, «denn ich wuchs in einem zerrütteten, dysfunktionalen Zuhause auf. Mein Vater war ein rasender Alkoholiker. Abend für Abend trank er daheim. Er war sehr laut und weckte uns mitten in der Nacht auf.»
Als Darryl 14 war, sagte sein älterer Bruder Michael zum Vater: «Warum gehst du nicht einfach raus und lässt uns in Ruhe?» Der Vater zog eine Schrotflinte heraus und sagte, dass er die ganze Familie umbringen werde. «Wir wollten Mutter beschützen, einer meiner Brüder, Ronnie, nahm ein Fleischermesser und ich nahm eine Bratpfanne und wir wollten ihn tatsächlich töten. Wenn Mom uns in dieser Nacht nicht aus dem Haus geholt hätte, wäre es zu einer Tragödie gekommen.» Am Tag darauf trennte sich die Mutter vom Vater.
«Gebrochenheit ist real»
Der innere Schmerz war gross. «Ich glaube, viele Menschen verstehen nicht, dass Gebrochenheit real ist. Gesetzlosigkeit führt zu Gebrochenheit und bringt eine gebrochene Generation nach der anderen hervor.»
Gerne spielte Darryl Baseball, darin fand er Freude, während er von Vater abgelehnt worden war. «Ich wusste, dass ich kaputt war und ich wusste, dass ich eine Menge Probleme hatte. Diese wollte ich lösen, aber das habe ich lange Zeit nicht geschafft.»
Im Alter von 18 Jahren trat er in einer tieferen Liga an, in der Texas League, wo er zum wertvollsten Spieler der Liga gekrönt wurde. «Nun war ich Darryl Strawberry, dieser grossartige Baseballspieler, der eines Tages in den grossen Ligen ankommen sollte…»
Immer noch gebrochen
Im Alter von 21 Jahren gelang ihm der Sprung in die MLB. «Aber gleichzeitig erinnere ich mich, dass ich innerlich immer noch gebrochen war. Ich wusste nicht, wer ich war. Denn jeder sagte, dass ich ein grossartiger Baseballspieler werden würde – aber es war mein Schmerz, der mich dazu führte.»
Auf seiner ersten Reise wollte er als junger Spieler zu den Jungs dazugehören. Ein altgedienter Spieler stellte ihn vor, schickte ihn in den hinteren Teil des Flugzeugs und sagte: «Willkommen in der Big Leagues, Kids. Und es gab eine Einführung in die Drogen und sie nahmen mich mit in den Club und zeigten mir all die Mädchen.»
Darryl wurde zum «Rookie of the Year» («Neuling des Jahres») und unterschrieb gleich danach einen Vertrag über sieben Millionen Dollar. «Ich liebte es zu spielen, weil ich gut darin war und ich wusste genau, was ich tat, aber ich wusste nicht, wer ich war. Also wurde ich von all diesen anderen Dingen verzehrt, die an mir zogen, Ruhm, Geld und Lebensstil.»
«Rette sie!»
Seine Mutter glaubte an Jesus Christus. «Sie glaubte, dass der Lebensstil und alles zu haben, was ich hatte, mich zerstören würde. Und sie hatte recht … ich bin dankbar, dass sie das gesehen hat.»
Als Darryl 25 Jahre alt war, lag seine Mutter im Sterben. «Wir fanden ein Tagebuch unter ihrem Bett. Darin betete sie über uns fünf Kinder: 'Gott, rette sie, rette sie vor den Drogen, rette sie vor ihrem Lebensstil, rette sie vor dem sündigen Lebensstil.'»
Darryls Herz brach, «denn meine Mutter war eine liebevolle Frau, die uns fünf alleine grosszog und sich um uns kümmerte, ohne einen Mann und nur mit Gott in ihrem Leben». Seine Sucht hatte ihn zwischenzeitlich ins Staatsgefängnis von Florida geführt.
Innere Wende
Schliesslich wendete sich Darryl an Gott und erlebte Veränderung. Später erfolgte die Versöhnung mit seinem Vater. Darryl bat um Verzeihung, dass er ihn aus seinem Leben herausgehalten hatte. Die beiden weinten und auch sein Vater fand zu Jesus.
«Gott befreite mich von jeglicher Angst, Depression und allem anderen, weil Gott mich verstehen liess, dass die Vergebung nicht für meinen Vater war. Sie war für mich. Gott machte mir klar, dass zwei Ungerechtigkeiten kein Recht ergeben. Also können zwei Unrechte in einer Situation kein Recht bringen. Sie können keine Heilung bringen.» Doch nun änderte sich alles, «mein Leben war verwandelt und all die zerbrochenen Stücke wurden von Gott wieder zusammengefügt.»
«Es tut mir leid»
«Ich bat meine beiden ersten Frauen um Vergebung und sagte ihnen: 'Ich war kein guter Ehemann, ich war kein guter Vater. Es tut mir leid!' Und ich hatte sechs Kinder und musste ihnen sagen: 'Verzeiht mir, ich war kein guter Vater!' Heute haben wir eine wunderbare Beziehung aufgrund des Heilungsprozesses, durch den wir alle gehen mussten.»
Er lernte, «dass nichts und niemand in diesem Leben perfekt ist. Der einzige, der perfekt war, war Jesus Christus. Im Laufe der Zeit begann ich zu verstehen, dass es um die Offenbarung von Jesus Christus geht, der am Kreuz von Golgatha hing und sein Blut für Sünder wie uns vergoss, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben können. Und es geht darum, dass wir in der Lage sind, die Verwandlung zu erleben und zurückzugehen und jemand anderen zu lieben und jemand anderen genau da zu treffen, wo er ist, mit all den Problemen und den Scherben und ihm zu sagen: 'Gott liebt dich.'»
Plötzlich Pastor
Gott rief Darryl vor zwölf Jahren dazu, Evangelist zu werden, um das Evangelium zu predigen. «Ich sagte: 'Du hast dir den falschen Mann ausgesucht.'» Doch er spürte, wie Gott ihm mitteilte: «Nein, ich habe den Richtigen.» – «Aber ich bin nicht qualifiziert.» – Und Gottes Antwort: «Keiner ist qualifiziert. Ich qualifiziere.»
Dies sei ein Geschenk. «Ich verdiene das Geschenk nicht, aber er gab es mir und ich will so viele Menschen gewinnen wie ich kann. Man braucht Jesus, weil man Probleme hat. Und ich weiss, dass ich, als ich von diesem Lebensstil verzehrt war, Jesus nicht hatte. Ich wollte damals nichts mit Jesus zu tun haben, weil ich glaubte, ich hätte alles. Ich hatte alle irdischen Dinge.» Doch echte Erfüllung hatte er nicht. «Er hat mich gefunden, als ich in einer Grube war und er hat mich auf eine Kanzel gestellt.»
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Datum: 31.05.2021
Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch