Kreiselsensor für stabilen Flug
Wie die "BBC" berichtet, entdeckten Biologen der Universität von Washington, Seattle, ein entsprechendes Gyroskop-artiges Organ in den Fühlern der Insekten. Das Team um den Biologen Dr. Sanjay Sane fand heraus, dass eine mikroskopisch kleine Struktur an der Basis der Antennen die Bewegungen des Körpers registriert und diese Informationen an das Hirn weiterleitet.
Mechanisches Orientierungssystem
"Wenn wir Menschen unabsichtlich fallen, wird diese Bewegung von den Augen und dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr wahrgenommen und aktiviert automatisch entsprechende Gegenbewegungen. Auch Motten benötigen diese Information; doch wenn es dunkel ist, sind der visuellen Wahrnehmung schnell Grenzen gesetzt. Deshalb benötigen sie ein eher mechanisch-basiertes Orientierungssystem", erläutert Dr. Sane, dessen Studie in der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift "Science" veröffentlich wurde.
Der Schlüssel, so fanden die Forscher heraus, liegt im sogenannten "Johnston Organ" am Ansatz der Antennenfühler. Dieses überträgt die Bewegungen der Antennen, setzt diese in ein Verhältnis zur Gesamtbewegung der Motte und veranlasst sie zu ausgleichenden Gegenbewegungen.
Dieses System, so erklären die Forscher, sei also durchaus mit Kreiselinstrumenten (Gyroskopen) an Bord von Schiffen und Flugzeugen zu vergleichen, die ebenfalls zur Lageregelung eingesetzt werden.
Die Ergebnisse könnten nun Bionikern dabei helfen, Flugroboter zu entwickeln, deren Flugverhalten dem von Insekten gleicht, wodurch die Aktionsmöglichkeiten der Sonden enorm ausgedehnt werden könnten. Von den Motten lernen, der Natur oder vom Schöpfer?
Quellen: BBC/Science
Datum: 17.03.2007