1. Unser Vater im Himmel.... Aber Gott ist nicht nur mein Vater, sondern genauso Vater des Andern. So wie er mich liebt, liebt er meinen Nächsten. Wer bin ich, dass ich diejenigen hasse, die Geliebte des Vaters sind? Im Gebet bitte ich Gott, mir zu zeigen, wie er meinen Nächsten, meine Nächste sieht. Kenne ich die Person gut, kann es schon helfen, wenn ich mir neu die Qualitäten und Stärken dieser Person vor Augen male. 2. Geheiligt werde Dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. 3. Unser tägliches Brot gib uns heute... 4. ...und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern 5. und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen 6. denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Autor: Bruno Waldvogel-Frei
Ich werde mir bewusst, dass ich einen himmlischen Vater habe, der mich bedingungslos liebt. Er wird sich um mein Recht kümmern. Bei ihm schütte ich mein Herz aus. Wo nötig, bringe ich es vor anderen Menschen zur Sprache (z.B. SeelsorgerIn)
Ich bitte Gott, dass ich fähig werde, ihn durch mein Verhalten zu ehren. Das beinhaltet einen fairen und respektvollen Umgang mit meinem Nächsten. Auch dort, wo ich verletzt wurde. Wenn es möglich ist, spreche ich meine Gefühle der Verletztheit aus. Ich mache mir bewusst, dass Unversöhnlichkeit und Hass nicht der Wille Gottes ist. Das mir Mögliche soll ich tun. Wo nötig, hole ich mir Hilfe, leite ein Gespräch in die Wege. Vielleicht braucht das Gespräch eine Moderation.
Gott versorgt mich mit allem, was ich nötig habe - finanziell, materiell und emotional. Ich bitte Gott, mein Verletzungen zu heilen. Er kann mir Tag für Tag helfen, aus seiner Kraft zu leben, auch wenn die Vergebung noch nicht gelungen oder abgeschlossen ist. Er gibt mir auch Kraft, die ersten Schritte auf andere zuzutun. Worte aus der Bibel, Lieder und Gebete stärken mich.
Ich mache mir bewusst, dass es immer zwei Seiten in einem Konflikt gibt. Auch ich habe meinen Teil dazu beigetragen. Bevor ich den Splitter im Auge meines Nächsten herausziehe, bitte ich darum, dass mir der Balken im eigenen Auge sichtbar wird. Alle haben Vergebung nötig - auch ich. Wer sich eigener Schuld bewusst ist, geht oft gnädiger mit anderen um. Manchmal hilft es, von andern eine Aussenansicht der Dinge geschildert zu bekommen.
Schuld, Konflikte und Verletzungen führen häufig zu neuer Schuld und neuen Verletzungen. Im Gebet lasse ich mich sensibilisieren für verfängliche Situationen. Nach Möglichkeit weiche ich ihnen aus oder meide sie. Das Böse versuche ich durch das Gute zu überwinden.
Immer wieder richte ich mich auf die göttliche Perspektive aus. Eines Tages wird Gott Recht und Gerechtigkeit schaffen. Das tröstet mich und hilft mir, geduldig dranzubleiben. Wer immer wieder aufblickt zum auferstandenen Christus und seinen Leiden, der wird aus dem Strudel der Ereignisse herausgerissen und kann Distanz gewinnen.
Datum: 18.09.2003
Quelle: Jesus.ch