Ukraine: Ministerpräsidentin wünscht Einheit der Kirchen
Ausser der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats gibt es in der Ukraine das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion durch Abspaltung entstandene "Kiewer Patriarchat" und die bereits in den 1920er Jahren von Moskau abgespaltene, lange unterdrückte "autokephale ukrainisch-orthodoxe Kirche". Zudem gibt es die mit Rom unierte griechisch-katholische Kirche - wegen ihrer Bindung an den Vatikan ein Stachel im Fleisch der Orthodoxie.
Umstrittene Unterordnung unter Moskau
Im Land, in dem die Politiker mit harten Bandagen gegeneinander kämpfen, halten Beobachter ein Zusammengehen der vier Kirchen auf absehbare Zeit für sehr unwahrscheinlich. Eine Vereinigung der drei orthodoxen Kirchen gilt grundsätzlich als möglich, wenn auch schwierig. Hauptstreitpunkt ist, ob eine mögliche einheitliche orthodoxe Kirche in der Ukraine dem Moskauer Patriarchat unterstehen soll. Momentan hält sich der Moskauer Patriarch Kyrill I. zu einer Pilgerreise in die Ukraine auf; gegen den Besuch gibt es Proteste.Zwangsfusion 1946
Die griechisch-katholische Kirche war 1946 von den kommunistischen Machthabern in der damaligen Sowjetunion verboten und blutig liquidiert worden. Der Zwangsfusion mit der russisch-orthodoxen Kirche entzogen sich grosse Teile durch den Gang in den Untergrund. Rund 5 Millionen der 46 Millionen Ukrainer bezeichnen sich heute als griechisch-katholisch.In der Ukraine gibt es laut Regierungsangaben rund 3‘500 griechisch-katholische Pfarreien, fast 11‘500 der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, etwa 4‘100 des "Kiewer Patriarchats" und 1‘200 Pfarreien der "autokephalen Kirche". Unabhängige Angaben über die Zahl der Mitglieder gibt es nicht.
Datum: 01.08.2009
Quelle: Kipa