Kronprinz von Saudi-Arabien möchte Religionsfreiheit einführen
«Eines der Dinge, die der Kronprinz vorschlägt, ist Religionsfreiheit in Saudi-Arabien», berichtet David Bogosian vom Missionswerk Christian Aid Mission. «Das ist fast undenkbar in einem Land, das so verschlossen ist, ein Land, das der Wächter von Mekka und der Gastgeber der Hadsch [islamische Pilgerreise] ist. Für die Menschen dort ist es undenkbar, [von Religionsfreiheit] auch nur zu flüstern – doch der Kronprinz spricht sogar öffentlich davon.»
Hoffnung liegt auf junger Generation
Der Grund für den Wunsch nach Reformen ist die neue, junge Generation, schreibt das Nachrichtenportal Mission Network News. Viele der unter 30-Jährigen haben den fundamentalistischen Islam satt und wünschen sich Änderungen. Dabei könne man in dieser Generation einen Trend der Säkularisierung beobachten, hauptsächlich eine Reaktion auf die religiösen Einschränkungen. Und die muslimischen Leiter seien sich durchaus bewusst, dass sie die jüngeren Generationen verlieren.
Antwort auf Gebete für muslimische Welt
Ob der Kronprinz die Religionsfreiheit durchsetzen kann, ist noch nicht klar. Doch es würde den Christen des Landes natürlich eine noch nie zuvor erlebte Freiheit bescheren. «Ich denke, es ist ein sehr ermutigendes Zeichen», freut sich Bogosian, der stark davon ausgeht, dass bin Salman mit seinem Vorstoss Erfolg haben könnte. «Es gibt saudische Christen, die ihren Glauben auf sehr leise, demütige Weise ausleben.» Neben der Religionsfreiheit könnten die Reformen auch auf sozialer Ebene grosse Veränderungen bringen. «Ich glaube, diese Veränderungen, die wir in Saudi-Arabien erleben, sind Antworten auf Gebete. Die Gebete der Menschen Gottes, die für die muslimische Welt gebetet haben.»
Historischer Besuch eines Cardinals
In einem historischen Besuch vor wenigen Tagen sprach der französische Cardinal Jean-Louis Tauran vor König Salman auch die argen Probleme der Christen des Landes an. «Während der Treffen bestand ich auf diesem Punkt, dass von Christen und Nichtmuslimen gut gesprochen werden muss und dass sie niemals als Zweitklass-Bürger angesehen werden dürfen!», so der Cardinal. «Die neue Generation kann wirklich dabei helfen, in gewisser Weise in einen anderen 'Gang zu schalten'.»
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Datum: 02.05.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN / Charisma News