Die Weihnachtsbeleuchtungen strahlen. Das Geschäft soll anlaufen. Doch warum feiern wir Weihnachten? Weil Gott selbst Mensch wurde in Jesus, weil er, als hilfloses Baby geboren, sich uns geschenkt hat. Die Adventszeit ist darum viel mehr und anderes als ein Geschenkkaufrummel.
Das Netzwerk ChristNet macht darauf pointiert aufmerksam – mit dem Chouf-Nüt-Tag, der seit 2003 durchgeführt wird. Schweizer Christen werden aufgerufen, Passanten zum Nachdenken über ihr Konsumverhalten und den Lebenssinn zu animieren. ChristNet schlägt vor, einmal nichts zu kaufen: «Feiert die gewonnene Zeit mit guten Gesprächen, unternehmt etwas Schönes mit Freunden, organisiert ein Nachbarsessen!»
Dem Kauf- und Schenk-Sog der Adventszeit können wir uns eher entziehen, wenn wir die nächsten Wochen bewusst als Beginn des Kirchenjahres leben. Es beginnt morgen mit dem ersten Adventssonntag – einem Ruhetag. Der Kranz der vier Sonntage – die immer mehr zu Shoppingtagen umfunktioniert werden – leitet zum Warten an. Warten auf den, der unsere Probleme von Grund auf anpackt und löst. Warten auf den Retter, der mit seinem Licht finstere Räume erhellt und Beziehungen heilt.
Advent ist die Zeit der verdichteten Hoffnung: Wir glauben nicht nur, dass Jesus für uns Menschen gestorben und auferstanden ist, wir warten auch darauf, dass er wiederkommt, um unserer Welt das volle Licht Gottes zu bringen.
O lasset uns anbeten: Vor dem Fest der Lichter in den kürzesten Tagen ist der Advent die Gelegenheit, diese Hoffnung besinnlich zu trainieren. Dazu kann ein Bummel in den erleuchteten Strassen beitragen – vorzugsweise nach Ladenschluss.
Datum: 27.11.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch