Reporter besuchte IS

«Sie fürchten nur die israelische Armee»

Ein deutscher Journalist verbrachte zehn Tage beim Islamischen Staat. Gegenüber der britischen Zeitschrift «Jewish News» packte er aus, dass sich der IS nur vor einer Armee fürchtet – und wünscht, dass mehr Briten und Amerikaner angreifen. In einer Drohbotschaft hielt der IS zudem fest, dass «Allah die Juden in Israel sammelte, damit die Mudschahedin sie leichter erreichen können.»
Jürgen Todenhöfer
Cover von Jürgen Todenhöfers Buch

«Sie sagten mir, dass sie wissen, dass die israelische Armee zu stark für sie ist», blickt Jürgen Todenhöfer auf seine Zeit hinter den feindlichen Linien im Magazin «Jewish News» zurück. «Vor den Briten und Amerikanern fürchten sie sich nicht.» Doch Israels IDF sei in der Lage, einen Guerilla-Krieg zu führen. Die Islamisten würden sogar hoffen, dass mehr westliche Kräfte in Irak und Syrien einmarschieren, damit sie Soldaten aus deren Streitkräften entführen können.

«Sie denken, dass sie sich gegen diese Truppen wehren können. Sie sagen, dass diese keine Erfahrungen in Guerilla-Stadtkämpfen und Terror-Strategien haben.» Doch die Israeli seien sehr taff und hätten Erfahrung in solchen Kämpfen.

«Grösste religiöse Säuberung»

Todenhöfer berichtete weiter, dass der Islamische Staat «die grösste religiöse Säuberung in der Geschichte» anstrebt. Sie seien bereit, Christen und Juden in ihren Herrschaftsgebieten zu akzeptieren, sofern diese die koranische Dschizya-Steuer (Sura 9, Vers 29) bezahlen.

Die schiitischen Muslime dagegen seien dem Tod geweiht. «Sie töten alle schiitischen Muslime, deren sie habhaft werden. Ich fragte sie, ob sie bereit seien, alle zu töten und sie höhnten: '150 Millionen oder 500 Millionen, das kümmert uns nicht.'» Das sei einfach eine technische Sache. «Wir sind bereit, das zu tun.»

Weitere Drohung gegen Israel

Der Journalist habe sechs Monate damit verbracht, Kontakte mit Dschihadisten zu pflegen, um sicherzustellen, dass er im Territorium des Islamischen Staates sicher sei. Anschliessend verbrachte er zehn Tage bei führenden Mitgliedern der Gruppe. Dazu gehörten auch Sprecher, Richter und Kämpfer.

Obschon ihm gesagt wurde, dass die israelische Armee gefürchtet wird, publizierten die IS-Führer an diesem Wochenende eine weitere Drohbotschaft gegen Israel. «Wir kommen näher, Tag für Tag. Denkt bloss nicht, dass wir euch vergessen haben», droht Abu Bakr al-Baghdadi. «Allah sammelte die Juden der Welt in Israel, so wird der Krieg gegen sie leicht.» Zudem sei es Pflicht aller Muslime, den Dschihad zu führen. Die Juden würden ihr Land bald nicht mehr mögen.

«Allah hat euch hier gesammelt, damit euch die Mudschahedin bald erreichen werden und ihr werdet euch hinter Steinen und Bäumen verstecken. Palästina wird eure Grabstätte werden.»

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Datum: 30.12.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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