Nonne gewinnt «The Voice of Italy»

Jetzt ist der Anruf aus dem Vatikan fällig, den sie nach dem ersten Auftritt noch scherzhaft erwähnte. «Sister Act 3» spielt im realen Leben. Und wie. Cristina Scuccia begeistert Italien. Bereits in der «Blind Audition» hatten sich alle Juroren umgedreht (siehe Videoclip unten). In Ordenstracht statt als Schillerfalter rückte sie mit einer vorzüglichen Stimme Runde um Runde vor, bis sie gestern Abend den Final gewann.

In der Show aufzutreten sei ein anderer Weg, das Evangelium zu verbreiten, erklärte sie laut der «NZZ» nach ihrem ersten Auftritt im März und scherzte, sie hoffe, bald einen Anruf von Papst Franziskus zu bekommen.

Mit stimmgewaltigen Auftritten rockte sich die Sizilianerin durch den Wettbewerb. Das offizielle Video der «Blind Audition» wurde bei «YouTube» bereits über 50 Millionen Mal angeklickt.

Mit 20 in den Orden

Bereits vor ihrem Eintritt in den Ursulinenorden trat sie als Sängerin auf. Laut der «FAZ» inszenierte sie mit brasilianischen Strassenkindern ein eigenes Musical, als sie zwei Jahre in Südamerika ihr Noviziat leistete. Cristina wohnt heute in einem Orden bei Mailand, tagsüber betreut sie Kinder.

Sie habe erwartet, dass ihre Auftritte Beachtung erhalten würden. «Aber mit einer solchen Resonanz habe ich nicht gerechnet», war sie bereits zu Beginn der Show überwältigt. Im Finale wählten nun 62,3 Prozent der Zuschauer Cristina Scuccia.

«Jesus hat erhört»

«Ich habe eine Gabe, und die will ich weiterschenken», begründet die singende Nonne laut dem «Tagesspiegel». Und aus dem Vatikan soll im Vorfeld zum Finale von «Kulturminister» Kardinal Gianfranco Ravasi über Twitter der öffentliche Segen dafür gekommen sein: «Recht so! Mögen viele das tun!»

Auf der Strasse werde sie nun immer wieder angesprochen. Die Leute würden ihr sagen, wie viel Freude sie ihnen gemacht habe. Es störe sie nicht. «Ich möchte in die Herzen der Menschen eindringen.» Sängerin werden sei ihr Mädchentraum gewesen: «Jesus hat das gehört. Es ist ein ganz neues Leben; das hätte ich mir früher nie vorstellen können, und jetzt gebe ich die Freude, die Leidenschaft, die er mir gibt, an die anderen weiter.»

Nonne Cristina Scuccia bei den Blind Auditions von «The Voice of Italy»: