Wie das Christentum die Welt umgestaltet
Die Fortschritte der Zivilisation und der Menschenrechte, die Entwicklungen von Kunst und Kultur, die Förderung der Gesundheit und des Lebensschutzes - all diese Bereiche wurden in den vergangenen 2000 Jahren durch das Christentum geprägt.
Das Buch schildert ausgehend von der antiken römischen Welt die grossen Umwälzungen, die der Glaube an Jesus Christus in die Geschichte und die Gegenwart gebracht hat. Weil Jesus Menschen von Grund auf veränderte, so der Grundansatz des Buches, können verwandelte Menschen die Welt neu gestalten. Der Autor, Alvin J. Schmidt, lutherischer Pastor und Professor für Soziologie, streift in seiner Untersuchung nahezu alle Bereiche menschlicher Kultur und menschlichen Zusammenlebens.
Domino-Effekt
„Und die Menschen, die durch das Christentum verändert wurden, veränderten ihrerseits die Welt - ihre Ethik und Moral, ihr Gesundheits- und Bildungssystem, Wirtschaft, Wissenschaft, Rechtswesen, Kunst und Regierung. Diese Veränderungen, deren wir uns oft gar nicht bewusst sind, prägen bis heute die westlichen Gesellschaften mit ihren Segnungen - und nicht nur die westliche Gesellschaft, sondern auch manche nichtwestlichen Länder."Ob Feiertage, die Abschaffung der Sklaverei, das Christentum und das Bildungswesen, Nächstenliebe und Barmherzigkeit oder auch Würde und Freiheit der Frau. Mitunter ist es selbst für einen Christen gut, daran erinnert zu werden, dass gerade diese Themen durch das Christentum vorangetrieben und weiterentwickelt. Mädchen, Behinderte, Alte erhielten Lebensrecht. Barmherzigkeit und Nächstenliebe führten zu Hospitälern.
Schmidt geht noch weiter. Er zeichnet auf, wie das Weltverständnis des Christentums wissenschaftlicher Forschung breite Bahn brach, und wie Kunst, Architektur, Musik sowie Literatur durch das Christentum geprägt wurden. Trotz der sorgfältigen Recherche und des wissenschaftlichen Anspruches liest sich dieses Buch eher wie ein spannender Roman. Dem Leser wird deutlich, auf welchem Fundament die abendländische Kultur steht.
Bewusstsein schaffen
Auch der Nichtchrist wird den unschätzbaren Wert des Christentumsvielleicht mit anderen Augen unser tägliches Leben sehen, weil man viele als modern und säkular gepriesenen Werte der christlichen Botschaft entstammen. Bei einem Verkennen dieses Zusammenhanges und einer Preisgabe der christlichen Grundlage werden fatale Folgen für die Gesellschaft nicht ausbleiben, so die These. „Wenn man nicht mehr weiss, warum manches so und nicht anders sein sollte, wird es aufgegeben." Schmidt bringt auch dafür zahlreiche Beispiele.Der Autor, Alvin J. Schmidt, ehemaliger Professor für Soziologie am Illinois College in Jacksonville, wagt einen weiten Wurf auf 494 Seiten. Punktuell mit vielen Beispielen geht er auch in die Tiefe. Am Ende der Kapitel findet sich jeweils eine übersichtliche Zusammenfassung, die das Buch zu einer Fundgrube macht.
Kritiker werden sich melden
Eins ist klar, Kritiker werden einwenden, dass zu wenig von Kreuzzügen, Hexenverbrennung und Sklaverei im Namen des Christentums die Rede ist. Doch an diesen Schattenseiten verdeutlicht Schmidt, dass es eben Christen waren, die gegen ein Pseudo-Christentum aufstanden, um diese unchristlichen Entwicklungen zu überwinden.Es ist mehr als ein Geschichtsbuch. „Wie das Christentum die Welt veränderte" ist ein Buch der Gegenwart, das weit in die Zukunft weist: „Viele, die heute den christlichen Glauben schlecht machen, wissen wahrscheinlich nicht, dass sie ohne diesen Glauben gar nicht die Freiheit hätten, die sie heute geniessen. Eben diese Rede- und Meinungsfreiheit, die es ihnen auch ermöglicht, das Christentum und seine Werke zu attackieren, ist weitgehend eine Folge des christlichen Geistes, der die Gesellschaften des Abendlandes so geprägt hat." Der Autor stellt in seinem Buch des öfteren die Frage, was wohl gewesen wäre, wenn es die Person Jesus nicht gegeben hätte. Die Frage ist berechtigt, denn die heutige Welt wäre eine komplett andere, als wir sie kennen.
Alvin J. Schmidt, Wie das Christentum die Welt veränderte,
Resch-Verlag Gräfelfing,
494 Seiten
1. Auflage 2009,
19,90 Euro, ISBN 978-3-935197-58-8
Webseite: www.resch-verlag.com
Quellen: Medienmagazin Pro/Resch-Verlag/Livenet
Datum: 25.08.2009