Wohlfühlen ist nicht alles

Brigitte Müller-Kaderli

Das Evangelium ist für den Einzelnen und für die Gesellschaft heilsam und sinnstiftend, schreibt die Aargauer Lokalpolitikerin Brigitte Müller-Kaderli. Kommen Christen aus ihren Wohlfühl-Ecken heraus?

Grundwerte, wie sie die EVP momentan mit ihrer Kampagne «Lebenswerte» propagiert, sind für die Gesellschaft Wegweiser in der heutigen Orientierungslosigkeit. Werte, die Gott uns durch Jesus Christus gelehrt hat in seinem Evangelium.

Noch nie war die Zeit so passend wie heute, diese Werte mit grosser Klarheit zu unseren Mitmenschen zu bringen. Wir erleben den Hunger nach Sicherheit, die Leere der Sinnlosigkeit des Lebens, die unstillbare Lust, immer und überall persönliche Bedürfnisse zu befriedigen.

Als Nachfolger von Jesus haben wir es in der Hand, seinem Beispiel zu folgen und die Menschen in unserem Umfeld in ihrer Not abzuholen. Diese Menschen werden staunen über Ihre Selbstlosigkeit und Sie nach Ihrer Motivation fragen. Und schon werden Sie Multiplikator für das Evangelium in der Gesellschaft. Die Herzen sind offen. Sind wir bereit zu geben?

Behalte ich das Gute für mich?

Meine Motivation, mich politisch zu engagieren, ist seit 15 Jahren dieselbe: unsere Gesellschaft mit dem Evangelium zu prägen. Gott hat mich persönlich so beschenkt in meinem Leben. Seine Botschaft und mein Zeugnis will ich nicht für mich behalten! Dieselbe Motivation ist es, mich jetzt im Zentralvorstand der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) zu engagieren. Sie verbindet christliche Gemeinden und Organisationen und somit Menschen, um in der Gesellschaft relevanter wahrgenommen zu werden. Die SEA bringt Lösungen auf aktuelle Probleme, wie sie uns Gott in seinem Wort zeigt, für das heutige Verständnis aufbereitet. Hierzu möchte ich gerne meinen Beitrag leisten.

Ich erlebe viele gläubige Mitmenschen, die mit grossen Erwartungen an unsere Gesellschaft leben. Sie haben in ihren Köpfen eine klare Idealvorstellung, die sie vehement verteidigen. Persönlich erkenne ich aber oft keinen Beitrag ihrerseits, sich für die Gesellschaft einzusetzen und sie zu verändern. Wenn wir hingehen und die Menschen zum Idealfall bekehren wollen, ist das ein pharisäisches Evangelium. Jesus linderte immer zuerst die Not der Menschen und wies danach auf Gott hin.

Unser authentisches und glaubwürdiges Leben ist unser Zeugnis. So müssen wir aus unseren Wohlfühlkreisen herauskommen, um ein relevanter Faktor in unserer Gesellschaft zu sein! Oder wie es Nationalrat Werner Messmer an der Delegiertenversammlung der SEA sagte: «Raus aus der Gemeinde! Unsere Gesellschaft ist reif für aktive Christen!»

Brigitte Müller-Kaderli (31), Leiterin einer Kindertagesstätte, EVP-Einwohnerrätin in Baden, kandidiert für den Nationalrat. Mehr
Autorin: Brigitte Müller-Kaderli

Datum: 22.08.2007
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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