Die Stimme Gottes
Wir wissen, dass Gott früher zu den Menschen gesprochen hat: Als Schöpfer erklärte er Adam die Regeln des Paradieses und was passiert, wenn man sie bricht. Gott sprach mit Noah über die Arche und mit Abraham über dessen zahlreiche Nachkommen. Mit Mose redete er durch einen brennenden Busch und Josua verkündete er die Eroberung Jerichos. Gott sprach mit Jesaja über Christus, mit Jeremia über die kommende Gefangenschaft, mit Hesekiel über die zukünftige Wiederherstellung des Landes, und mit Daniel über die letzten Tage dieser Welt. Gott redete mit Johannes dem Täufer über den nahen Retter. Und natürlich sprach er als Vater mit Jesus seinem Sohn.
Aber spricht Gott heute noch zu uns? Ich behaupte: Ja. Er redet auch in unserer Zeit regelmässig durch seinen Heiligen Geist in unseren Alltag hinein. Bildhaft ausgedrückt: Wenn wir mit einem Textmarker alle Nachrichten von Gott kennzeichnen könnten, die unsere Gedanken durchdringen, würden wir ständig gelb sehen. Und das hat Gott uns schon in der Bibel verheissen.
Jesus versprach uns: „Ich werde den Vater bitten, dass er euch einen Stellvertreter für mich gibt, den Geist der Wahrheit, der für immer bei euch bleibt. … Ihr kennt ihn, und er wird bei euch bleiben und in euch leben. … Dieser wird euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe, und euch helfen, es zu verstehen.“ (Johannes 14, 16–17+26) Weiterhin sagte Christus, dass der Geist Gottes die Menschen von ihrer Schuld überführen und jeden, der an ihn glaubt, „in die ganze Wahrheit einführen“ werde. Der Heilige Geist werde verkünden, was er von Gott höre und den Gläubigen „in Zukunft den Weg weisen“. Er werde „Gottes Herrlichkeit sichtbar machen“ und was er an die Menschen weitergebe, habe er von Christus selbst (Johannes 16, 7–15).
Wer auf Jesus vertraut, ist „aus dem Geist geboren“ (Johannes 3,8) – denn der Heilige Geist kommt, um in diesem Menschen zu leben. Der Geist Gottes ist dabei kein simples „Es“ und lässt sich nicht in unsere menschlichen Kategorien pressen. Er ist Gott selbst, aktiv auf dieser Erde, ein Lebensspender, von dem es in der Bibel heisst, dass er uns mit seiner Hilfe beistehen wird. (2. Korinther 13,14)
Gott hält sein Versprechen
An der Geschichte der frühen Gemeinden im Neuen Testament erkennen wir, dass Gott immer wieder durch seinen versprochenen Geist zu den Menschen redete. Er sagte Philippus, dass er dem Wagen eines Mannes aus Äthiopien folgen sollte, der Interesse am Glauben gefunden hatte (Apostelgeschichte 8,29). Er erklärte Petrus, dass er den drei Männern folgen sollte, die Kornelius geschickt hatte (Apostelgeschichte 10, 19–20). Er sagte der Gemeinde in Antiochia: „Gebt mir Barnabas und Saulus für die besondere Aufgabe frei“, das Evangelium den Nichtjuden zu verkünden (Apostelgeschichte 13,2).
Auch Paulus´ zweite Missionsreise wurde durch den Heiligen Geist geleitet: „Der Heilige Geist erlaubte ihnen nicht, in der Provinz Asien die Gute Nachricht zu verkündigen. … In der Nacht hatte Paulus eine Vision. Er sah einen Mann aus Mazedonien vor sich, der ihn bat: Komm zu uns herüber und hilf uns!“ (Apostelgeschichte 16, 6–9) So kam das Evangelium nach Europa.
Später in seinem Dienst erklärte Paulus: „Jetzt gehorche ich dem Heiligen Geist und gehe nach Jerusalem, und es ist ungewiss, was dort mit mir geschehen wird. Ich weiss nur: In jeder Stadt, in die ich komme, kündigt mir der Heilige Geist an, dass in Jerusalem Verfolgung und Gefangenschaft auf mich warten. (Apostelgeschichte 20, 22–23)
Wenn wir mit einem Textmarker alle Impulse von Gott in unseren Gedanken kennzeichnen könnten, würden wir Gelb sehen.
Auch in den Briefen an die ersten Gemeinden lesen wir, dass der Geist Gottes uns immer wieder konkrete Führung für unseren Alltag geben möchte. Es wird uns gesagt, dass wir uns „von Gottes Geist leiten lassen“ (Römer 8, 14) und „vom Geist Gottes erfüllen“ lassen sollen (Epheser 5,18). Wir sollen im Gebet „Gott immerzu mit dem Beistand seines Geistes“ bitten (Epheser 6,18) und „aus diesem Geist unser Leben führen“ (Galater 5, 25). All diese Anweisungen gehen davon aus, dass Gottes Geist persönlich mit uns kommuniziert – in einer Art und Weise, die wir verstehen können. Und das nicht nur zwei oder dreimal in unserem Leben, sondern täglich.
Wie redet der Heilige Geist persönlich mit mir?
Zuallererst und schwarz auf weiss redet der Heilige Geist durch die Bibel. „Alles, was in den heiligen Schriften steht, ist von Gottes Geist eingegeben“ (2. Timotheus 3,16). In einem sehr konkreten Sinne redet der Heilige Geist also jedes Mal mit uns, wenn wir im Wort Gottes lesen. Doch die Bibel sagt uns gleichzeitig, dass Gott auch auf andere Weise sprechen kann. Durch andere Menschen zum Beispiel. Oder durch Engel. Aber auch durch gute Gedanken, klare Einsichten und Erkenntnisse, Visionen, Träume, eine wörtliche Offenbarung, einen Bibelvers an den wir erinnert werden oder andere Zeichen, für die wir auch in den kleinen und grossen alltäglichen Dingen immer wieder neu offen sein sollten. Nun haben die wenigsten von uns bewusst mit einem Engel geredet. Es muss und wird auch nicht jeder prophetische Worte oder Visionen haben. Wir sollten Gott immer die letzte Entscheidung darüber überlassen, wie er redet und zumeist wird er dabei einfach unseren Verstand gebrauchen. Aber wir sollten jederzeit offen sein dafür dass er redet. In 1. Könige 19, 12 wird Gottes Stimme einmal als ein „ganz leises Hauchen“ bezeichnet. Sie kann als ein einfacher Impuls in unser Gedankenwelt auftauchen, den wir manchmal mehr „fühlen“ als innerlich „hören“. Paulus drückt es so aus: „Gottes Geist bestätigt unseren Geist.“ (Römer 8, 16) Als ziemlich nüchterner evangelikaler Christ behaupte ich: Viel öfter, als wir es begreifen, ist es tatsächlich Gott, der durch sein sanftes Flüstern zu uns spricht. Gott spricht von Geist zu Geist mit uns.
Wie erkenne ich, dass es Gottes Stimme ist?
Unsere inneren Eindrücke werden natürlich zweifelsohne nicht immer von Gott eingegeben. Unsere Fähigkeit, Gottes Stimme zu erkennen, wird aber dadurch gestärkt, dass wir die Bibel lesen und ihre Aussagen verinnerlichen. Was Gott uns ganz individuell sagt, wird immer mit den Grundsätzen der Bibel übereinstimmen. Dennoch müssen wir ehrlicherweise zugeben, dass es immer wieder Gedanken und Eindrücke gibt, die auch durch noch so gutes Bibelwissen nicht sofort als schlecht oder gut bestätigt werden können. In diesem Fall müssen wir uns den Charakter des Gehörten noch deutlicher anschauen und uns fragen: „Klingt es wie Gott oder ist es nur meine eigene innere Stimme?" Wenn es meine eigenen Gedanken sind: Sind sie gut und angemessen oder gehen Sie in die falsche Richtung? Der Teufel wohnt zwar nicht in einem Christen und kann von daher auch nicht direkt „von innen“ in dessen Gedankenwelt hineinreden wie der Heilige Geist. Aber er versucht uns durch seine finsteren Mächte immer wieder „von aussen“ unter Druck zu bringen und zu falschen Gedanken und Taten zu verführen. Bei aller Offenheit für Gottes Reden in uns sollten wir wirklich nie vergessen, dass jeder von uns auch eine gefallene Kreatur ist, in der „die Sünde wohnt“ – und diese Sünde kann und wird uns immer wieder auch auf falsche Gedanken und Gefühle bringen. Unterscheidung unserer inneren Impulse ist also essentiell wichtig.
Wir sollten dabei auch sensibel dafür werden, wie wir gestrickt sind, damit wir unserem verletzten Ego beim Hineinhören in uns selbst nicht immer wieder auf den Leim gehen. An bestimmten Punkten empfinde und denken wir „gesund“: wenn wir etwa Mitgefühl, Unerschrockenheit, fröhlicher Hoffnung oder ehrlicher Betroffenheit in uns entdecken. Aber an anderen Stellen sind wir „verwundet“: etwa wenn wir zu unvernünftiger Wut, Angst, Hoffnungslosigkeit oder zu Neid neigen. Diese Emotionen beeinflussen auch unser „inneres Gehör“.
Gottes Charakter lernen wir durch die Bibel kennen (siehe 2. Mose 34, 6–7; Psalm 51, 16–17; Psalm 103, 11–14; 1. Korinther 13, 4–7; Galater 5, 22–23; Hebräer 4, 15–16; 1. Johannes 4,16) und sein Geist bestätigt diesen Charakter in uns durch seinen Frieden. Auch Gottes Namen verraten uns mehr über ihn: Gott ist Heiler, Versorger, Erlöser und Retter. Er ist unser Hirte, unser Vater, unser Fels, unsere Festung, unsere Sonne und unser Schild.
Auf der anderen Seite erklärt Gott uns auch den Charakter unseres Feindes: Er ist der Gegner alles Guten, der Verleumder. Er ist „die alte Schlange, die auch Teufel oder Satan genannt wird und die ganze Welt verführt … der Ankläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor Gott beschuldigte“ (Offenbarung 12, 9+10). „Er ist von Anfang an Mörder gewesen … er ist ein Lügner, und alle Lüge stammt von ihm“ (Johannes 8, 44). Wir müssen wachsam sein, denn „der Teufel schleicht um die Herde wie ein hungriger Löwe“ (1. Petrus 5,8). Uns wird gesagt: „Legt die Waffen an, die Gott euch gibt, dann können euch die Schliche des Teufels nichts anhaben.“ (Epheser 6,11)
Beispiele aus dem Leben
Eines Nachts träumte meine Frau, dass eines unserer Kinder tödlich verletzt war. Alle Versuche zu helfen, waren nutzlos. Meine Frau war erschrocken. Den ganzen Vormittag quälte sie sich mit diesem Traum herum. Sie rief mich im Büro an und fragte: „Denkst du, dass Gott uns durch diesen Traum auf den Tod eines unserer Kinder vorbereitet?“ Ich dachte nach. Immerhin gibt es in der Bibel einige Beispiele, in denen Gott Menschen offenbart, dass sie bald sterben werden. Dann dachte ich über Charakter des Traums nach (grauenhafte Bilder und hilflose Verzweiflung) und über seine Auswirkungen (Angst und Kummer). Danach kam ich zu dem Schluss, dass Gott nicht zu meiner Frau gesprochen hatte. Es passt überhaupt nicht zu Gott, uns grundlos zu erschrecken. Der Traum schien eher eine Nachricht ihres Herzens zu sein, denn meine Frau hatte auch sonst regelmässig mit der Angst zu kämpfen, ein Kind zu verlieren. Und durch diese Angst brachte der Gegenspieler Gottes ihre Gedankenwelt durcheinander. – Es war schlicht ein menschlicher Alptraum.
Es sieht Gott überhaupt nicht ähnlich, uns grundlos zu erschrecken. Seine liebevolle Art führt in die Weite.
Eine anderer Traum löste bei uns aber ganz andere Schlussfolgerungen aus. Unsere Tochter Bethany war mit drei anderen Teenagern auf einer Schnellstrasse in Kalifornien unterwegs. Eine ihrer Freundinnen, Jody, erzählte, dass sie in der Nacht zuvor geträumt hatte, sie hätten einen ersten Unfall gehabt und nur wegen ihrer Sicherheitsgurte überlebt. Als die anderen das hörten, schnallten sich alle an. Später brach ihr Auto tatsächlich aus und blieb auf einem Grasbereich zwischen den Fahrbahnen liegen. Ein Polizist betrachtete später das Auto und die unverletzten Teenager und sagte: „Ohne Sicherheitsgurte wäre der Unfall ganz anders verlaufen." Wo kam Jodys Traum her? Der Inhalt der Nachricht war offensichtlich eine Warnung vor einer realen Gefahr. Der Ton der Nachricht war ein liebevolles Drängen nach einer vernünftigen Massnahme, die man im Teenageralter oft vergisst. Die Auswirkung der Nachricht war gerettetes Leben. Wer spricht auf diese Weise? Ein guter Vater.
Wie erkenne ich die Unterschiede?
Manchmal ist es schwierig, die Hinweise richtig zu deuten. Der Feind könnte Gottes Worte zum Beispiel wie bei Jesus in der Wüste manipulierend verwenden. Er könnte uns so durcheinanderbringen, dass wir einen vertrauten Bibelspruch wie „Du, Herr, bist mein Hirt; darum kenne ich keine Not.“ (Psalm 23,1) falsch deuten, und uns einreden: „Gott will, dass du alles bekommst, was du willst.“ Er könnte den Satz aus Markus 3, 29 nutzen: „Wer aber den Heiligen Geist beleidigt, für den gibt es keine Vergebung“, um Sie davon zu überzeugen, dass Sie für immer schuldig und von Gott getrennt sind. Genau deswegen müssen wir die Bibel mit Sorgfalt studieren. Wenn meine Interpretation der Bibel mich von Rechtschaffenheit, Verantwortung und Hoffnung wegführt, muss ich meine Gedanken korrigieren.
Und zu überprüfen, ob die Stimme vom Heiligen Geist stammt oder von mir selbst, habe ich drei Vorschläge:
Nehmen Sie sich Zeit. Gott lässt ihnen immer (!) genügend Zeit zu vernünftigen Entscheidungen. Wenn wir uns ehrlich selbst prüfen, deckt Gott dann oft schon bald unsere wahren Motive, falsche Ideen und verführerische Gedanken auf. Seine Impulse bleiben dagegen auf eine gute Weise bestehen und werden uns in unserem Gewissen immer wichtiger. Deswegen verlassen Sie nicht Hals über Kopf Ihren Job, beginnen Sie nicht übereilt einen Dienst, gehen Sie nicht vorschnell eine Ehe ein und folgen Sie nicht sofort jedem unsicheren Eindruck. Nehmen Sie sich Zeit, wenn Sie meinen, Gottes Stimme zu hören. „Prüft aber alles, und nehmt nur das an, was gut ist. Von jeder Art des Bösen haltet euch fern!“ (1. Thessalonicher 5, 21+22).
Beziehen Sie Ihre inneren Wunden mit ein. Wir alle sind von uns selbst und anderen seelisch verletzt worden und reagieren oft genug überzogen ängstlich, wütend und misstrauisch. Deshalb seien Sie sich selbst gegenüber ehrlich: Wo sind ihre persönlichen wunden Punkte? Aus welchem Motiven entstehen die Gedanken und Bilder in ihrem Inneren? Sehr schnell reden wir uns ein, dass Gott etwas von uns möchte, aber es sind nur unsere eigenen ungeheilten und ungeheiligten Motive. Bedenken Sie immer, dass manch ein zuerst gut klingender Impuls auch aus Ihrem eigenen verletzten Inneren kommen kann.
Kennen Sie Ihre Neigungen. Unsere Neigungen können unsere Frequenz, auf der wir Gottes Stimme hören, empfindlich stören. Wenn ich zum Beispiel davon überzeugt bin, dass Frauen ihren Männern gehorchen sollen, kann ich versucht sein zu sagen, dass schlichte „Unterwerfung“ die Lösung für unsere privaten Spannungen ist. Und als Mensch, der viel Fürbitte leistet, denke ich vielleicht, dass ich nur „immer noch mehr beten“ muss, um eine Lösung nach meinen Vorstellungen zu bekommen. Wenn Sie also vermehrt etwas „hören“, das ohnehin schon Ihr Leben prägt, nehmen Sie sich Zeit und überprüfen Sie, ob dieser anhaltende Impuls nicht eher aus ihrem Herzen stammt.
Wie werde ich ein aufmerksamer Zuhörer?
Hören Sie, während Sie in der Bibel lesen. In Psalm 119, 105 heisst es: „Dein Wort ist eine Leuchte für mein Leben, es gibt mir Licht für jeden nächsten Schritt.“ Gott spricht sehr persönlich durch sein Wort mit uns. Vielleicht kennen Sie diese Erfahrung, dass Ihnen ein Vers „ins Herz spricht“ und sie nicht mehr loslässt – als ob er für Sie persönlich geschrieben wurde. Hören Sie darauf.
Nach der Zeit des Hörens auf Gott kommt die Zeit des Prüfens. Wir brauchen einen nüchternen, kritischen Verstand.
Hören Sie, während Sie beten. Paulus lehrt uns in Epheser 6, Vers 18: „Vergesst dabei nicht das Gebet! Bittet Gott immerzu mit dem Beistand seines Geistes.“ Oft beten wir einfach drauflos und Gott reagiert auf jedes ernsthafte spontane Gebet. Doch der Geist Gottes will uns auch im Gebet noch tiefer begegnen. Kommen Sie zur Ruhe vor ihm und nehmen Sie seinen Frieden wahr. Wie wäre es, wenn Sie den Heiligen Geist auch einmal fragen, wie er möchte, dass Sie beten. Seien Sie zwei, drei Minuten ruhig und lauschen Sie in sich hinein. Wenn Sie dabei auch noch eine Bibelstelle, einen Satz oder ein Bild vor Ihrem geistigen Auge oder Ohr wahrnehmen, sollten Sie diesen Eindrücken Aufmerksamkeit schenken. Und natürlich dürfen und sollen Sie auch weiterhin einfach sensibel „mit dem Verstand“ beten, denn auch unser Verstand ist eine Gabe Gottes und dort ist der Heilige Geist sehr gerne aktiv.
Hören Sie, während Sie reden. Wir alle haben Gespräche mit anderen Menschen. Auch während solchen Begegnungen sollten wir sensibel sein für die Stimme seines Geistes. Er kann durch andere Menschen zu uns reden, aber im Gespräch mit anderen Menschen können wir gleichzeitig auch sensibel in uns selbst hineinhorchen, um Gottes Sicht der Dinge wahrzunehmen.
Hören Sie während des Alltags zu. Die Bibel ist voll von Geschichten, in denen Gott in einen unspektakulären Tag eines Menschen hineinspricht und ihn unvergesslich macht. Diese immer wiederkehrenden Passagen erinnern uns daran, dass der Geist Gottes jeden Tag durch kleine Hinweise zu uns spricht, die uns vor Schwierigkeiten bewahren und ermutigen können.
Fangen Sie jetzt an!
Christus redet mit uns. Durch seinen „Stellvertreter, …, den Geist der Wahrheit, der für immer bei euch bleibt … und in euch leben“ wird (Johannes 14,16–17). Wenn Sie zu Gott gehören, wird dieser Ratgeber immer mit und in Ihnen sein.
Wollen Sie lernen, auf seine Stimme zu achten, sie zu erkennen und ihr zu folgen? Dann halten Sie doch – wenn es Ihnen möglich ist – jetzt einmal inne und bitten Sie Gott, alle Stimmen ausser seiner in Ihrem Inneren auszublenden. Laden Sie ihn ein, in Ihr Herz und in Ihre Gedanken zu sprechen. Bleiben Sie einige Minuten still vor Gott und hören Sie zu. Achten Sie auf das, was Ihnen durch den Kopf geht. Wo berührt er Sie? Was denken Sie, was er Ihnen sagt?
Wenn Sie etwas wahrnehmen, versuchen Sie bitte nicht sofort zu bestimmen, ob es Gottes Stimme ist oder Ihre. Bewahren Sie sich eine gesunden Distanz zu ihren eigenen Wahrnehmungen. Schreiben Sie zum Beispiel einfach einmal Ihre Gedanken auf: Bibelverse, Wörter, Sätze, Bilder, Gefühle oder körperliche Empfindungen. Erst danach fragen Sie Gott nach der Bedeutung. Nach der Zeit des Hörens kommt die Zeit des Prüfens. Prüfen Sie anhand der Bibel den Charakter und die Auswirkungen der Eindrücke. Reden Sie gegebenenfalls mit erfahrenen Glaubensgeschwistern, denen Sie vertrauen, darüber.
Und? Was haben Sie gehört? Wie werden Sie darauf antworten?
Autor: Roc Bottomly ist Leiter des evangelikalen „Focus on the Family“-Instituts und Autor mehrerer Bücher zum Thema „Heiliger Geist“.
Datum: 17.04.2007
Quelle: Neues Leben