Hier geht es um Menschen, die zwar „klinisch“ tot waren und wiederbelebt wurden, aber nicht „biologisch“ tot waren. Sie befanden sich „irgendwo" in der Zone zwischen Tod und Leben. Sie waren nicht in dem Sinn ganz tot im Sinne als etwas Unumkehrbares und Endgültiges. Zum besseren Verständnis, was unter klinischem Tod zu verstehen ist, zitiere ich einen Mediziner: „Der klinische Tod bedeutet zum einen den Atemstillstand, also den totalen Ausfall der Sauerstoffaufnahme aus der Umgebungsluft und der Kohlensäureabgabe in die Umgebung. Er bedeutet weiter den Herzstillstand, also die völlige Lahmlegung des Kreislaufes. Das Elektrokardiogramm zeigt bei einem eingetretenen klinischen Tod auf dem Bildschirm die so genannte Null-Linie, also keinerlei Herzkurve mehr. Der klinische Tod ist innerhalb einer sehr begrenzten Zeitspanne umkehrbar beispielsweise. durch sehr starke elektrische Schockimpulse. Gelingt die Wiederbelebung nicht, tritt nach wenigen Minuten der „biologische Tod“ ein. Der biologische Tod bedeutet, dass die einzelnen Organsysteme, vor allem das Gehirn, ihre Funktion einstellen … Jenseits der Schwelle des biologischen Todes gibt es in aller Regel keine Rückkehr.“ In dieser Zone zwischen Leben und „endgültigem“ Tod treten manchmal merkwürdige Phänomene auf. Es geht dabei um Menschen, die nur für sehr kurze Zeit klinisch tot waren. In dieser Zeit soll ihre Seele – ihr Bewusstsein – den Körper verlassen haben. Sie sehen, so die Berichte, wie Ärzte beispielsweise im Operationssaal um ihr Leben kämpften. Sie berichten von Begegnungen mit freundlichen Lichtwesen und alten Bekannten in angenehmer Umgebung. Sie wollten nicht mehr in ihren Körper zurück. Diese positiven Erlebnisse werden nicht nur von Christen berichtet, sondern auch von denen, die mit dem Glauben an Christus nichts zu tun haben. Für sie hat der Tod nach einem solchen Erlebnis nichts Furchterregendes mehr, und sie geben diese Erfahrung wie eine gute Botschaft weiter. Christen müssen zu diesen Erscheinungen deutlich Stellung beziehen können, da diese Berichte den Tod in unserer Gesellschaft in ein neues, geradezu attraktives Licht rücken. Der letzte Feind des Menschen scheint besiegt zu sein, denn der Tod ist mit diesen Erfahrungen der Übergang in eine vollkommene Welt, die von Liebe geprägt ist. „Wir kommen alle, alle in den Himmel“ ist dann ein Lied, das man so gesehen mit Recht singen dürfte. Seit den Veröffentlichungen von Dr. Raymond Moody, Robert A. Monroe, E. Kübler-Ross und anderen, haben sich diese Gedanken über den Tod weit verbreitet. Frau Kübler-Ross bringt die Botschaft der Todesforscher auf den Punkt: „Gott ist kein strafendes und verurteilendes Wesen. Was wir von Leuten erfahren, die wieder zurückgekehrt sind, ist die Versicherung, dass jeder Mensch nach seinem Hinübergehen das Gefühl des Friedens, der Ausgeglichenheit und der Ganzheitsfülle erleben dürfte“ Sind das nicht spektakuläre Erkenntnisse? In der Tat ist es wichtiger, das Geheimnis des Todes und des Jenseits zu lüften, als dass ein Mensch auf dem Mond oder auf dem Mars landet. Endlich, so scheint es, gibt es einen Blick hinüber, und dieser nimmt uns die Furcht vor dem Tod, weil es dort keinen Gott gibt, vor dem man sich für sein Leben verantworten muss. Das alles wird mit einem wissenschaftlichen Anstrich versehen, so dass diese Erkenntnisse seriös und zuverlässig erscheinen. Die Berichte sind mit grosser Vorsicht zu betrachten. Die Darstellungen vertreten oft von einem heidnisches Weltbild, das vom Spiritismus und von der New-Age-Bewegung geprägt ist und die Phänomene auch diesem Weltbild gemäss gedeutet werden. Aber es gibt dennoch Grund genug, die aussergewöhnlichen Phänomene ernst zu nehmen und nicht an ihrem Wahrheitsgehalt zu zweifeln. Dafür gibt es zu viele Menschen, die so etwas erlebt haben. Die Berichte als Spuk und Phantasie abzulehnen, wäre eine zu einfache, ja falsche Schlussfolgerung. Was aber müssen wir wirklich davon halten, und wie können diese Berichte biblisch eingeordnet und beurteilt werden? Der bekannteste Bericht ist die Auferweckung des Lazarus durch Jesus. Dieser Bericht sagt, dass Lazarus bereits vier Tage tot war und die Verwesung seines Körpers eingesetzt hatte. Hier muss man bereits vom biologischen Tod ausgehen. Jesus rief Lazarus ins Leben zurück. Bemerkenswert ist, dass nichts davon berichtet wird, was Lazarus in der Zeit seines Todes erlebte. Es wird ohnehin so gut wie nichts von Lazarus berichtet, aber hier wäre doch sicher etwas zu berichten gewesen. Seine Aussagen über das Jenseits wären von einer ganz anderen Dimension gewesen als das, was wir heute zu hören bekommen. Die beiden anderen Auferweckungen durch Jesus sind nicht weniger spektakulär. Da ist einmal die Tochter des Jairus und der Junge von Nain. Auch von ihnen wird nichts über Erfahrungen im Jenseits berichtet. Sogar Jesus, der während Seines Todes nach seinen eigenen Worten im Paradies war, berichtete nichts über diesen Aufenthalt. Hätte auch er nicht davon berichten können, wie herrlich das Paradies ist und welche Freude es dort gab, als er dort den Gläubigen aus allen Zeiten begegnete? Es ist auffallend, dass Gott in Seinem Wort nur von einem einzigen Erlebnis spricht, das uns die Existenz des Paradieses aufgrund eines Erfahrungsberichtes bestätigt. Es war Paulus, der in den dritten Himmel, in das Paradies entrückt wurde. Die Tatsache, dass in der Bibel von solchen Erfahrungen (von einer Ausnahme abgesehen) nichts berichtet wird, ist andererseits noch kein Beweis, dass es diese nicht gibt. Sie macht jedoch etwas Grundsätzliches klar. Gott gibt keine Beweise für das Leben nach dem Tod. Einige Mediziner deuten die Nahtod-Erfahrungen als bedingt durch absterbende Hirnzellen oder durch eine Veränderung in der Blutzufuhr des Gehirns während der Sterbephase. Christian Müller, von der neurologische Rehabilitation im AKH, Wien meint: "Als Neurologe ist es meine Pflicht, den Versuch zu machen, diese Phänomene wissenschaftlich zu erklären. Genau dort im Gehirn, wo sich Gedächtniszellen befinden, sind die Zellen besonders anfällig für Sauerstoffmangel, was zu Reizerscheinungen mit Erinnerungsphänomenen führen kann. Das Tunnelphänomen könnte mit der Anatomie der Sehbahnen erklärt werden. Ich glaube aber, dass wir mit unseren jetzigen Möglichkeiten nicht eindeutig beweisen können, ob es sich bei Nahtoderlebnissen um Sterbeerfahrungen handelt oder um chemisch-physikalische Vorgänge. Auf jeden Fall haben die Erlebnisse eine gefühlsmässige Wirkung auf die jeweiligen Menschen und als solche sollten wir sie respektieren. Wenn es eine Seele gibt, die sich beim Sterben vom Körper löst, dann entzieht sie sich der Forschung mit neurowissenschaftlichen Methoden." Die Erlebnisse werden also auch als Halluzinationen gedeutet, die der Sauerstoffmangel im Gehirn des klinisch Toten hervorruft. Piloten und Astronauten, die hohen Beschleunigungen ausgesetzt gewesen sind und dabei für kurze Zeit ihr Bewusstsein verloren haben, berichten von ähnlichen „Wahrnehmungen“. Unabhängig von einer wirklichen Auseinandersetzung mit dem Thema wird in westlichen wissenschaftlichen Kreisen das Phänomen jedoch noch immer belächelt, und Forscher, die sich damit befassen, müssen mit der Streichung ihrer Forschungsetats rechnen. Dennoch versuchen Sterbeforscher, diesem Phänomen auf die Spur zu kommen. Im Rahmen der „International Association for Near Death Studies“ (IANDS) untersuchen renommierte Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen weltweit die ungewöhnlichen Nahtoderfahrungen. Der Repräsentant der deutschen Sektion, der Arzt, Neurologe und Psychiater Dr. Michael Schröter-Kunhardt, der seit vielen Jahren auf diesem Gebiet forscht, hält es für sehr wahrscheinlich, dass Nahtoderlebnisse auf ein mögliches Leben nach dem Tod hindeuten. Schröter-Kunhardt vergleicht dabei unser Gehirn mit einem Computer, in dem ein vorinstalliertes Programm integriert ist. Kommt es zu so einer Erfahrung, so soll ein Sterbeerfahrungsprogramm abgerufen, das einen ganz bestimmten Sinn und Zweck verfolgt. Dieser besteht darin, uns auf ein Leben nach dem Tod vorzubereiten: „Diese Software muss irgendeinen Sinn haben. Und der Sinn kann nur der sein – das ist die einzige logische Folgerung -, dass das Leben mit dem Tod nicht zu Ende ist. Ansonsten wäre die Software sinnlos“, so Schröter. „Es gibt irgendeine Intelligenz, ein Programm, das unser Gehirn, unseren Computer so geschaffen hat, dass darin diese Wahrnehmungsprogramme enthalten sind. Unser Gehirn ist ein Computer mit vorinstallierten Programmen, wozu das Sterbeerfahrungsprogramm oder auch die Wahrnehmungsprogramme gehören. Diese haben einen Sinn - und der ist bei den Nahtoderfahrungen eindeutig: Sie sollen simulativ auf ein Leben nach dem Tod vorbereiten.“ Die obigen Feststellungen geben keine abschliessende Antwort auf die schwierigen Fragen zu Sterbeerlebnissen. Man kann festhalten, dass bei Paulus und Johannes und auch bei anderen Gläubigen, sie vom Himmel und vom Paradies berichten. Johannes war am Ende seines Lebens im Gefängnis auf der Insel Patmos. Dort empfing er eine Vision, die er im Buch der Offenbarung niederschrieb. Die Offenbarung ist ein Erlebnisbericht aus dem Himmel. Es heisst sogar, dass er in den Himmel hinaufgerufen wurde. Es war kein Traum, es war Realität, die ihn so ergriff, dass er alles, was er sah, in Einzelheiten aufschrieb. Das war weder ein Sterbeerlebnis noch eine Nahtoderfahrung. Nicht verschweigen darf man, dass es bei Sterbeerlebnissen, auch extrem negative Erlebnisse erzählt werden. Menschen berichten von Höllenerlebnissen, von Qualen und von Dämonen. Diese Schreckenserlebnisse werden in den Bestsellern nicht berichtet, da sie das schöne Bild vom Tod mit seinen positiven Erlebnissen verzerren und auf die Möglichkeit hinweisen, dass es doch auch einen negativen Ort nach dem Tod geben könnte. Es macht stutzig, dass Menschen, die mit Jesus Christus und der Bibel nichts zu tun haben wollen, positive Sterbeerlebnisse haben und Engelwesen treffen (nicht dass die Christen das Copyright darüber behalten möchten). Sie begegnen aber niemanden, der sie zur Verantwortung für ihr Leben zieht. Die Todesfurcht wird so abgeschafft. Der Gegenspieler von Gott hätte ein starkes Interesse daran, den Tod als harmlos und als Eingang in eine unendliche schöne Welt für alle darzustellen. Die Wesen, denen man im Sterbeerlebnis begegnet, sind freundliche, hell strahlende Wesen, die Liebe ausstrahlen. In der Bibel ist auch die Rede, dass sich: „auch Satan verkleidet als Engel des Lichts“ und dadurch die die Menschen täuscht. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig, zu sehen, dass viele Todesforscher so auch beispielsweise Frau Kübler-Ross nach eigenen Aussagen intensiven Umgang mit der Geisterwelt hatten. Sie berichtet von ihren Geistern, mit denen sie oft verkehrte. Man kann diese Fragen nicht endgültig beantworten. Manche Aspekte von Sterbeerlebnissen sind sehr komplex und berühren Fragen der Psychologie, der Parapsychologie und des Okkulten. Fazit: Der Tod war bei Menschen mit Sterbeerlebnissen, also Menschen die „zurückkamen“, nicht der unumkehrbare Tod, weshalb ihre Erlebnisse nicht wirklich Auskunft über das Jenseits geben. Sterben bedeutet nicht immer, dass es tödlich endet. Wenn man aber noch nicht wirklich „drüben“ war, dann kann man auch nicht wirklich darüber berichten, wie es ist. Weitere Fragen und Antworten zum Thema: Ausführlicher auf diese Fragen geht der Autor Hans-Jörg Ronsdorf in seinem Buch „Und die Toten leben doch“ ein. Autor: Hans-Jörg Ronsdorf / Bruno Graber„Positive Erlebnisse“
Verliert der Tod an Schrecken?
Was ist an diesen Berichten dran?
Sterbeerlebnisse in der Bibel?
Was sollen wir nun von Sterberlebnissen halten?
Sinnestäuschung oder Wirklichkeit?
Sterbeerfahrungsprogramm?
Was noch bedacht werden muss
Verführung?
www.jesus.ch/index.php/D/article/605-Tod_&_Jenseits
ISBN 3-89397-227-7
Best.Nr: 255227
Paperback 192 Seiten
Bestelllink: http://shop.livenet.ch/index.html?nr=255227&f=0
Quelle: CLV/Livenet
Datum: 07.02.2006