Er redet nicht um den heissen Brei herum, sondern nennt die Dinge beim Namen. Unverblümt spricht er von dem, was vergeht, und dem, was bleibt. Damit will er uns anregen, die Weichen richtig zu stellen. Jesus spricht von seiner Wiederkunft, bei der Gott einen Schlussstrich unter unsere Welt und unter jedes einzelne Leben ziehen wird. Spätestens dann wird es mit uns zu Ende sein. Deshalb lebt alles auf Abruf. Was heute steht, wird morgen fallen: jeder Baum, jedes Gebäude, jeder Mensch. Wir haben bereits unsichtbar den Totenschein in der Tasche. Was darauf noch fehlt, sind Todesursache und Todeszeitpunkt. Bis vor einigen Jahrzehnten hatte man für diese Aussage von Jesus nur ein müdes Lächeln übrig. „Weltuntergang? Ende? Nichts als Angstfantasien rückständiger Typen, Hirngespinste abergläubischer Köpfe. Hat nicht die Materie ewigen Bestand? Sind wir nicht dabei, unsere Erde nach und nach positiv zu verwandeln? Der Fortschritt ist unaufhaltsam.“ Das sagt heute keiner mehr. Das Ende, von dem Jesus spricht, ist denkbar geworden. Das bestätigen uns nicht nur die Physiker. Die Signale von vielen Seiten sind unübersehbar: Das Ruinieren der Umwelt hat globale Ausmasse angenommen. Weltweiter Terror verbreitet Angst und Schrecken. Kein Wunder, wenn bei vielen nachdenklichen Menschen Weltuntergangsstimmung ausbricht. Doch dazu soll es nicht kommen. Denn Jesus redet nicht nur vom Vergehen. Er spricht zugleich von dem, was über alles Vergehen hinaus wirklich hält. So weckt er unsere Lebensgeister. Denn alles Vergehen ist nur die eine Seite der Medaille. Warum nicht? Weil diese Worte randvoll mit ewigem Leben gefüllt sind. Unsere menschlichen Worte, so gut sie sein mögen, werden irgendwann verhallen und verklingen, weil wir selbst vergehen. Anders das Wort von Jesus. Er bleibt, weil Jesus alle Zeiten überdauert. An ihm hat sich der Tod am Ostermorgen seine Zähne ausgebissen. Jesus lebt. Ihm gehört alle Zukunft. Er ist die Schlüsselfigur Gottes zwischen Himmel und Erde. Was Jesus sagt, gilt heute und morgen und übermorgen. Es ist täglich aktuell. Wer darauf hört, verhält sich klug. Denn indem wir uns dem Wort von Jesus aussetzen, kommt Jesus selbst. Zwischen ihm und uns entsteht ein Band, eine Brücke. Ja, Jesus quartiert sich bei uns ein. Er schlägt bei uns Wurzeln. Er wirkt auf uns ein und prägt uns. Das Band, das er zu uns knüpft, hält durch dick und dünn, ganz gleich, wohin es uns auch verschlägt und was noch alles auf uns wartet: Jesus ist da. Sein Wort bleibt. Seine Liebe zu uns ist keine Liebe auf Zeit. Sie hält sogar noch in unserem Tod und darüber hinaus. Ein klein wenig bestätigt sich das schon jetzt. Es bewährt sich nämlich gerade dann, wenn wir heute an Grenzen stossen: Wir haben versagt, wir finden uns im Krankenhaus wieder, wir stehen an Gräbern. Aber dann sind wir als Christen noch längst nicht am Ende, sondern vertrauen auf die Zusage von Jesus: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ Das alles soll uns Grund genug sein, täglich Gott zu suchen, indem wir ein Wort in der Bibel lesen und mit unserem Herrn und Heiland im Gebet reden. Wir setzen uns auch dem Wort von Jesus aus, indem wir uns im Gottesdienst einer Gemeinde einfinden, uns in einer Jugendgruppe oder im Hauskreis engagieren. Und wenn uns einmal menschliche Worte nicht mehr berühren und über unsere Köpfe weggehen, weil wir schwach und schwächer werden – selbst dann hat Jesus ein Wort für uns. Dann wird es sich bei uns persönlich erweisen: „Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen.“ Autor: Dr. Christoph Morgner
Der Wahrheit erster Teil: „Himmel und Erde werden vergehen.“Es gilt aber auch im Weltformat: „Himmel und Erde werden vergehen.“
Der Wahrheit zweiter Teil: „Meine Worte aber werden nicht vergehen.“
Datum: 28.01.2007
Quelle: Termine mit Gott